Brasilia – Lateinamerikas größter Baukonzern Odebrecht hat Insidern zufolge in einem weitreichenden Schmiergeldskandal einer Strafzahlung von knapp zwei Milliarden Dollar (1,88 Mrd. Euro) zugestimmt. Damit bekomme das Unternehmen wieder Zugang zu öffentlichen Aufträgen, erklärte die brasilianische Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Das Geld aus der Strafzahlung solle zwischen den USA, der Schweiz und Brasilien aufgeteilt werden, hieß es bei Eingeweihten. Der größte Teil gehe an Brasilien.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Baufirma vor, Schmiergeld gezahlt zu haben, um milliardenschwere Aufträge des staatlichen Ölkonzerns Petrobras zu bekommen. Dieser wiederum soll unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Den Ermittlern lägen zudem Beweise vor, dass beim Bau der Sportstadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ebenfalls illegal Gelder geflossen seien. Odebrecht hat mindestens vier der insgesamt zwölf WM-Stadien in Brasilien gebaut. Das Unternehmen und die Staatsanwaltschaft lehnten eine Stellungnahme ab. (APA/Reuters, 2.12.2016)