Grafik: der Standard

Weit unter der Viermetermarke ist auch noch Platz für ein SUV-artiges Format, dachte sich Suzuki, und platziert dort den 3,70 Meter kurzen Ignis.

Foto: Suzuki

Es gibt den Kleinen auch mit Allrad, Haupteinsatzgebiet ist vermutlich die Stadt.

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Seit S-Cross (Ende 2013) und Vitara (2015; Bild) fährt Suzuki eine Modelloffensive.

Foto: Andreas Stockinger

Der Baleno war heuer der jüngste Neuzugang.

Foto: Suzuki

Fiuggi – LJ, Vitara, Swift – das waren Autos, mit denen Suzuki weiland für Furore sorgte und in Europa Absatzrekorde einfuhr. Inzwischen ist der Hersteller hier, wie die meisten japanischen Hersteller, zurückgefallen, doch die Wahrnehmung trübt das große Bild: Weltweit hat sich Suzuki von 1.723.022 verkauften Pkw 2005 auf 2.951.312 im jüngsten Geschäftsjahr emporgearbeitet. Den Zukunftsmarkt Indien dominiert man überhaupt. Außerdem schaffen es die Japaner als Einzige, mit Kleinwagen profitabel zu sein.

Es kommt noch was dazu. Bescheidenheit. Man sucht nicht so sehr das Rampenlicht wie etliche großmächtige Konkurrenten. Dabei lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn der Hersteller fährt seit zwei, drei Jahren eine beachtenswerte Produktoffensive. SX4, Vitara, Celerio und Baleno wurden seit 2014 bei uns eingeführt, im nächsten Mai schon kommt die Neuauflage des Swift.

Marktstart Jänner

Davor aber legt im Jänner der Ignis los, und um den nach den Salonauftritten nun auch im Fahrbetrieb kennenzulernen, begaben wir uns in eine Ecke östlich von Rom, nach Fiuggi und Umgebung.

Die engen italienischen Städte sind ja die ideale Spielwiese für so einen Winzling, den man am ehesten als Mikro-SUV kategorisieren könnte und als dessen einziger direkter Gegner einem der hiesige Superstar Fiat Panda einfällt – mit 3,65 m Länge ist der noch einen Tick kürzer als der Ignis (3,70 m), aber auch ihn gibt es als Fronttriebler und mit Allrad.

Modisch glatt

Nahezu gleich groß wäre noch der Jimny aus eigenem Anbau, der hat jedoch aufgrund seiner fulminanten Kletterkünste das Land und das Abseits und das Unwegsame als Haupteinsatzgebiet, der modisch glatte Ignis hingegen die Stadt und befestigte Wege.

Es sitzt sich richtig großzügig in ihm für sein Format. Vorne herrschen mehr als passable Platzverhältnisse, hinten – Überraschung – aber auch, und die Kopffreiheit ist überall üppig. Der kleine Kofferraum lässt sich durch Längsverschieben der Rückbank (halbe-halbe) deutlich vergrößern, fein, wenn man allein oder zu zweit unterwegs ist. Schnörkellos und übersichtlich gibt sich das Ambiente, koloristisch hat man sich einiges einfallen lassen, von der peppigen Außenanmutung sollte sich schließlich auch drinnen was wiederfinden. Ist recht hübsch geworden, trotz der preisklassenüblichen harten Kunststoffe.

Haken schlagen

Der Ignis ist, wie erwartet, ein wendiger Flitzer, mit dem kannst du fast Haken schlagen, auch die Fahrwerksauslegung ist für 2,44 m Radstand annehmbar. Nur bei kurzen Wellen wird's holprig.

Aggregateseitig gibt's eigentlich nur eine Option, den 1,2-Liter-4-Zylinder mit 90 PS. Mit dem ist man richtig flott motorisiert. Empfehlenswert – deshalb "eigentlich" – ist aber, wie schon im Baleno, die SHVS-Version. Dahinter verbirgt sich ein schlauer Mild-Hybrid-Ansatz, bei dem der integrierte Starter-Generator den Ottomotor beim Starten und Beschleunigen für ein paar Sekunden unterstützt. Der solcherart ausgestattete Fronttriebler braucht dann im Normtest nur 4,3 l/100 km. Ta.Del.Los. (Andreas Stockinger, 9.12.2016)

Nachlese:

Suzuki S-Cross: Gib mir Chrom, Baby

Fiat Panda Cross: Durch die Gassen in den Gatsch

Hyundai i10: Der nächste Nichtschepperer