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Das North End von Boston nach dem Sirup-Tsunami.
Foto: AP Photo

Portland – Vor Kurzem erst präsentierten US-Forscher im Fachjournal "PNAS" neue Erkenntnisse zu einer weithin vergessenen Umweltkatastrophe: Im Dezember 1952 legte sich der "Great Smog" über London, 12.000 Menschen starben noch während dieser Tage oder an den Spätfolgen der Luftverschmutzung (wir berichteten).

Unmittelbar nach der Veröffentlichung dieser Studie befassten sich Wissenschafter auf dem Jahrestreffen der American Physical Society in Portland, Oregon, mit einem anderen Unglück, das zwar zum Glück weit weniger Opfer forderte, aber unter der Bezeichnung "Great Molasses Flood" als eine der bizarrsten Katastrophen in die Geschichtsbücher einging.

Am 15. Jänner 1919 platzte im Bostoner Stadtteil North End ein Tank, der Melasse enthielt. Daraufhin wälzte sich ein über sieben Meter hoher Tsunami aus warmem Zuckersirup durch die Straßen, drückte Autos gegen Häuserwände und brachte Gebäude zum Einsturz. 21 Menschen und eine Reihe von Pferden starben.

Wissenschaftsjournalistin Jennifer Ouellette, die unter anderem für "Gizmodo" und den "New Scientist" schreibt, lässt das denkwürdige Ereignis Revue passieren.

--> New Scientist: "Incredible physics behind the deadly 1919 Boston Molasses Flood"

--> Jennifer Ouellettes Website

--> Stichwort: Great Molasses Flood

(red, 1o. 12. 2016)