Lustenau – Mit einem verdienten 4:0 (1:0)-Heimerfolg im Linzer Derby hat sich der LASK am Freitag zum Winterkönig der Fußball-Erste-Liga gekrönt. Weil Austria Lustenau zuvor gegen Horn 2:3 verloren hatte, baute die Truppe von Oliver Glasner ihren Vorsprung auf die drittplatzierten Vorarlberger nach 20 Runden auf vier Punkte aus und geht nun als Aufstiegsfavorit in die letzten 16 Runden.

Rajko Rep (24.), Thomas Mayer (55.), Fabian Miesenböck (87.) und Reinhold Ranftl (89.) sorgten im Waldstadion von Pasching für den fünften Sieg des LASK in Folge. Damit überholte man nicht nur die Lustenauer, sondern um drei Punkte auch den Tabellenzweiten Liefering, der aber nicht aufstiegsberechtigt ist. Blau-Weiß muss nach der höchsten Saisonniederlage bzw. der ersten Liganiederlage im achten Spiel unter Trainer Klaus Schmidt als Schlusslicht in die Winterpause, der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze wuchs auf vier Zähler an.

Flotter Kick im Linzer Derby

Angefeuert wurde praktisch nur der LASK. Denn die Blau-Weiß-Fans verzichteten en bloc auf ein Erscheinen, eigenen Angaben nach, um sich eine "Polizei-Eskalation" wie beim ersten Derby im August zu ersparen.

Am Feld bot das Derby einen flotten Kick, den der LASK über weite Strecken locker im Griff hatte. Rep (5.), Dimitry Imbongo (8.) und Ranftl (21.) ließen die ersten guten Chancen für die Hausherren noch aus, ehe die Athletiker in der 24. Minute erstmals jubeln durften. Die Vorgeschichte des 1:0 war ansehnlich, Reps Schuss aus 20 Metern fand den Weg ins Tor allerdings nur, weil er von Damir Mehmedovic unhaltbar abgefälscht wurde.

Der Außenseiter versteckte sich zwar nicht, konnte die LASK-Defensive aber kaum unter Druck setzen. Vielmehr fand der Leader durch Rene Gartler kurz vor der Pause noch eine Topchance vor (44.). Bald nach Wiederbeginn sorgte der an diesem Abend gut aufgelegte Mayer mit einem gefühlvollen Schlenzer dann für die Vorentscheidung.

In Verlegenheit ließ sich Schwarz-Weiß an diesem Abend nicht mehr bringen. Blau-Weiß verbuchte zwar noch einen Stangenschuss durch Thomas Goiginger (70.), lief in der Schlussphase letztlich aber doch noch in eine klare Niederlage. Miesenböck und Ranftl machten innerhalb von drei Minuten den gemeinsam mit dem 4:0 über Wattens im August höchsten Saisonerfolg perfekt.

Rückschlag für Lustenau

Im letzten Spiel vor der Winterpause hat Austria Lustenau einen Rückschlag im Aufstiegskampf hinnehmen müssen. Gegen Horn gingen die Vorarlberger zuhause durch zwei späte Tore des Nachzüglers mit 2:3 (2:1) k.o. und konnten die Tabellenführung nicht zurückerobern. Vielmehr hatte der LASK im Linzer Derby (ab 20.30 Uhr) die Chance, seinen Vorsprung auf vier Punkte auszubauen.

Lustenau ging nach einem Rückpass-Patzer der Horner im heimischen Reichshofstadion durch Liga-Goalgetter Raphael Dwamena zwar plangemäß in Führung (4./18. Saisontor), konnte dann aber nicht nachsetzen. Horn kam durch Kevin Tano nach einem schönen Spielzug postwendend zum Ausgleich (8.) und hielt die Partie eine gute Stunde lang offen.

Erst ein Freistoß von Daniel Sobkova brachte die zuvor im Finish ineffizienten Gastgeber wieder in Front, auch Horn-Goalie Shuchi Gonda war nicht unbeteiligt (64.). Lustenau hatte in der Folge durchaus die Möglichkeit, die Sack zuzumachen, wurde in der Schlussphase für seine Nachlässigkeit aber bestraft: Innerhalb von vier Minuten sorgten Nicolas Orsini (87.) und Mizuki Arai (90.) für die zweite Lustenauer Niederlage en suite.

Wacker schlägt Kapfenberg

Dass Kapfenberg den Rückstand auf die Austria nicht auf drei Punkte verkürzte, dafür sorgte Wacker Innsbruck. Die Tiroler starteten auswärts überfallsartig und erhöhten nach der Blitzführung durch Roman Kerschbaum (2.) schon nach 21 Minuten durch ein Eigentor von Stefan Meusburger auf 2:0. Erst danach ließ der Druck der Gäste etwas nach, Kapfenberg fand besser ins Spiel und schaffte dank Dominik Frieser (38.) noch vor der Pause den Anschlusstreffer. Die "Falken" waren es nach dem Seitenwechsel auch, die immer vehementer auf den Ausgleich drängten, sich schließlich aber noch das 1:3 durch Armin Hamzic (91.) einfingen.

Wattens, das gegen den FAC die erste Hälfte dominiert hatte ohne wirklich gefährlich zu werden, fand erst in Überzahl auf die Siegerstraße. Fünf Minuten nach dem harten Ausschluss von Christian Deutschmann (Torraub) war Benjamin Pranter zur Stelle (80.), er stellte den ersten Sieg der Tiroler seit 21. Oktober sicher. Dank des Erfolgs im "Sechs-Punkte-Spiel" erhöhte sich der Vorsprung Wattens' auf den FAC bzw. den ersten Abstiegsplatz auf sechs Punkte.

Wenige Höhepunkte bot auch das Duell zwischen Liefering und Wiener Neustadt. Die "Jungbullen" präsentierten sich zwar als Team mit der feineren Klinge, kreierten aber nur wenig echte Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Erst Asger Sörensen sorgte in der Nachspielzeit für den Sieg der nicht aufstiegsberechtigten Gäste, die sich damit vorerst punktegleich mit dem LASK die Tabellenführung holten. (APA; 2.12.2016)

LASK Linz – Blau-Weiß Linz 4:0 (1:0)
Pasching, Waldstadion, SR Muckenhammer. Tore: Rep (24.), Mayer (55.), Miesenböck (87.), Ranftl (89.)

SC Wr. Neustadt – FC Liefering 0:1 (0:0)
Stadion Wiener Neustadt, SR Altmann. Tor: Sörensen (91.)

WSG Wattens – FAC 1:0 (0:0)
Wattens, Gernot-Langes-Stadion, SR Trattnig. Tor: Pranter (80.). Rote Karte: Deutschmann (75./FAC, Torraub)

SC Austria Lustenau – SV Horn 2:3 (1:1)

Lustenau, Reichshofstadion, SR Grobelnik. Tore: Dwamena (4.), Sobkova (64.) bzw. Tano (8.), Orsini (87.), Arai (90.)

Kapfenberger SV – Wacker Innsbruck 1:3 (1:2)
Kapfenberg, Franz Fekete-Stadion, SR Hameter. Tore: Frieser (39.) bzw. Kerschbaum (2.), Meusburger (21./Eigentor), Hamzic (91.)