Washington – Die wiederholten Äußerungen des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama über die Informationsgesellschaft in Zeiten sozialer Medien haben Spekulationen befördert, wonach er nach seiner Zeit im Weißen Haus einen eigenen Fernsehsender ins Leben rufen könnte. Doch Obamas Kommunikationsdirektorin Jen Psaki erteilte derlei Mutmaßungen am Freitag eine klare Absage.

"@POTUS ist interessiert an den Änderungen im Informationskonsum der Menschen", twitterte Psaki. Der Präsident (President of the United States, POTUS) hege aber nicht die Absicht, sich nach seinem Ausscheiden aus dem Amt ins Medienbusiness zu begeben.

Psaki reagierte damit offenbar auf einen Beitrag vom selben Tag auf der Internetseite Mic news. Dort hieß es, Obama erwäge, seine "eigene Mediengruppe" zu starten. Seit dem Wahlkampf um seine Nachfolge und dem Sieg des rechtspopulistischen Republikaners Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl Anfang November äußerte sich Obama wiederholt besorgt über die Art und Weise der Informationsverbreitung und -verarbeitung. Dem "New Yorker" sagte er unlängst, das heutige Mediengeschäft bedeute: "Alles ist wahr, und nichts ist wahr."

Die Fähigkeit, falsche Informationen und "wilde Verschwörungstheorien" zur Herabsetzung der Opposition auszustreuen ohne widerlegt zu werden – all das habe sich "beschleunigt" und trage dazu bei, die Wählerschaft zu polarisieren und jegliches gemeinsame Gespräch erheblich zu erschweren. (APA, 3.12.2016)