Paris – Im Zusammenhang mit einer Molotow-Attacke auf Polizisten ist in Frankreich ein Jugendlicher inhaftiert und angeklagt worden. Dem 17-Jährigen werde "Mittäterschaft im Zusammenhang mit versuchtem Mord an Amtspersonen" vorgeworfen, teilte der Staatsanwalt von Evry, Eric Lallement, am Samstag mit.

Er werde verdächtigt, sich an der Herstellung von Molotow-Cocktails beteiligt zu haben, mit denen Anfang Oktober eine Gruppe von Polizisten angegriffen worden war.

Brandverletzungen

Am 8. Oktober hatte eine Gruppe von etwa 15 vermummten Jugendlichen im Pariser Vorort Viry-Chatillon zwei Polizeiautos mit selbst hergestellten Brandbomben angegriffen. Dabei wurden vier Polizisten verletzt, zwei von ihnen erlitten schwere Brandverletzungen. Einer von ihnen wird nach Polizeiangaben immer noch im Krankenhaus behandelt.

Es handelt sich um die erste Anklage im Zusammenhang mit dem Vorfall. Der 17-Jährige war am Donnerstag zusammen mit einem zweiten Verdächtigen, einem 15 Jahre alten Burschen, festgenommen worden. Auch er soll bei der Herstellung der Molotow-Cocktails geholfen haben. Von denjenigen, die die Polizisten direkt angriffen, wurde bisher niemand gefasst, obwohl die Behörden DNA-Spuren und Videoaufnahmen auswerteten.

Aus Protest gegen die alltägliche Gewalt gegen Sicherheitskräfte gehen französische Polizisten seitdem immer wieder auf die Straße. Auch am Samstag protestierten erneut Hunderte Polizisten in mehreren Städten des Landes. (APA, 3.12.2016)