Tausende nahmen Abschied von Fidel Castro.

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Der Trauerzug nahm den umgekehrten Weg der "Karawane der Freiheit".

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An der Trauerfeier nahmen unter anderen der venezolanische Präsident Nicolas Maduro sowie die brasilianische Ex-Präsidentin Dilma Rousseff teil.

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Castro wird auf dem Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba beigesetzt.

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Santiago de Cuba – Nach dem Tod von Fidel Castro sollen in Kuba keine Denkmäler für den kubanischen Revolutionsführer errichtet werden. Er habe ausdrücklich angeordnet, dass weder Monumente für ihn gebaut noch Straßen oder Institutionen nach ihm benannt werden sollen, sagte sein Bruder und Nachfolger Raúl Castro bei der Trauerfeier am Samstag in Santiago de Cuba.

"Der Revolutionsführer hat jeden Personenkult abgelehnt und war darin bis in seine letzte Lebensstunde konsequent", sagte der Präsident. Tatsächlich wurde Castro bereits zu Lebenszeiten in Kuba kultisch verehrt. In den Schulen werden seine Ideen gelehrt, viele seiner Sprüche gehören in Kuba zum Allgemeingut. In zahlreichen öffentlichen Gebäuden hängen Fotos von ihm. Bei der Überführung der Urne des früheren Präsidenten von Havanna nach Santiago de Cuba wurden immer wieder Bilder des Revolutionsführers gezeigt. Im ganzen Land skandierten die Menschen "Ich bin Fidel, ich bin Fidel".

Abschluss neuntägiger Staatstrauer

Zehntausende Menschen nahmen in Santiago de Cuba Abschied von Castro. Auf dem Platz Antonio Maceo skandierten sie am Samstagabend (Ortszeit) "Fidel – Freund – das Volk ist bei dir" und schwenkten kubanische Flaggen.

Zu der Trauerfeier waren unter anderen der venezolanische Präsident Nicolas Maduro, der bolivianische Staatschef Evo Morales und die brasilianischen Ex-Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und Dilma Rousseff sowie die Fußballlegende Diego Maradona gekommen.

Zum Abschluss der neuntägigen Staatstrauer wird die Urne mit der Asche Castros am Sonntag beigesetzt. Er wird auf dem Friedhof Santa Ifigenia in Santiago de Cuba seine letzte Ruhe finden. In den vergangenen Tagen hatte der am Revolutionsplatz in Havanna gestartete Trauerkonvoi zahlreiche Städte des sozialistischen Karibikstaates passiert. Hunderttausende Menschen gingen dafür auf die Straße. Für die Zeit gab es ein Alkoholverbot; Konzerte und Sportveranstaltungen wurden abgesagt.

Der Trauerzug nahm den umgekehrten Weg der "Karawane der Freiheit". Im Jänner 1959 zogen die siegreichen Rebellen unter Castros Führung in einem Triumphzug von Santiago nach Havanna. Fidel Castro war am 25. November gestorben.

Castro hatte bis zur Machtübergabe an seinen Bruder Raúl 2006 das Land mit eiserner Hand rund 47 Jahre lang regiert. Raul Castro leitete einen vorsichtigen Öffnungskurs ein und erlaubte auch etwas privates Unternehmertum. So öffneten in den letzten Jahren Tausende kleine Privatrestaurants und Privatunterkünfte – der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig in dem Land. (APA, red, 4.12.2016)