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Ich habe vor etlichen Jahren zwei Monate lang als Lehrling in einem teilstaatlichen Unternehmen gearbeitet – es war der unnötigste Job meines Lebens. Ich hatte nur eine Stunde am Tag etwas zu tun, die restlichen sieben Stunden musste ich damit verbringen, in die Arbeitszeit-Aufzeichnungs-Software einzutragen, welche Tätigkeiten ich an diesem Tag verrichtet habe.

Der beste Arbeitsauftrag, den ich in meiner Zeit dort erhalten habe, war, als in der Früh einmal eine leere Druckerpatrone auf meinem Schreibtisch mit einem Post-it eines Vorgesetzten lag. Darauf stand, dass ich die Patrone wegwerfen sollte. Der Raum, in dem die Patrone zu entsorgen war, lag zwar näher am Büro des Auftraggebers als mein Schreibtisch, ich habe mich aber trotzdem sehr gefreut, dass ich wieder etwas hatte, was ich in die Arbeitszeit-Aufzeichnungs-Software eintragen konnte ("Drei Stunden Müll entsorgen"). (Clemens Ettenauer, 6.12.2016)