Neu-Delhi – Die Opec setzt trotz wieder anziehender Preise auf einen spürbaren Anstieg der Ölnachfrage. Asien werde hier eine große Rolle spielen. Mitglieder des Ölkartells sowie andere Produzenten könnten davon profitieren, sagte Opec-Generalsekretär Mohammed Sanusi Barkindo am Montag auf einer Energiekonferenz in Neu-Delhi.

"Wir erwarten nächstes Jahr ein so robustes Wachstum wie in diesem Jahr – in der Gegend von rund 1,2 Millionen Barrel am Tag", so Barkindo. Es könnte auch mehr werden. Dann hätten die Erzeugerländer das Recht, ihre Produktion hochzufahren, um die Nachfrage von Ländern wie Indien zu bedienen.

Bedarf wird zulegen, Menge sinken

Allein die Nachfrage Indiens dürfte von 4,1 Millionen Barrel am Tag bis 2040 auf mehr als zehn Millionen steigen, sagte Barkindo. Insgesamt geht die Opec davon aus, dass der weltweite Bedarf im gleichen Zeitraum um 17 Millionen Barrel am Tag auf rund 110 Millionen zulegt.

Wegen des Überangebots hatte sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) vorige Woche erstmals seit 2008 auf eine Förderbremse geeinigt, um den Ölpreis zu stabilisieren. Seitdem verteuerte sich der Rohstoff deutlich. Die Opec treffe sich am 10. Dezember mit Vertretern anderer Ölförderländer, um deren Beitrag zu erörtern, ergänzte Barkindo. Einige dieser Nicht-Opec-Staaten wie Russland hatten bereits signalisiert, ebenfalls ihre Öl-Produktion zurückzufahren. Der Chef des russischen Pipeline-Betreibers Transneft, Nikolai Tokarew, sagte laut Agentur Interfax, die Kürzung der Fördermenge könnte im März beginnen. (APA, 5.12.2016)