München – 1860 München hat Sportchef Thomas Eichin entlassen. Erst vor zwei Wochen war Eichin bereits als Geschäftsführer abberufen worden. Nach 165 Tagen im Verein ist nun trotz eines Vertrags bis Sommer 2019 ganz Schluss.

Mit der Trennung von Eichin, dem achten 1860-Sportchef in den vergangenen zehn Jahren, setzen sich die Chaostage beim Verein um den umstrittenen Investor Hasan Ismaik fort. Erst trennten sich die Löwen von Trainer Kosta Runjaic, dann rief Ismaik zu einem Medienboykott wegen einer angeblichen "Lügenkampagne" auf, und zuletzt verkündete Verwaltungsratschef Karl-Christian Bay seinen Rücktritt.

Eichin war im Zuge von Runjaics Entlassung vor zwei Wochen, die angeblich über ihn hinweg beschlossen wurde, schon von Ismaik angezählt worden. "Die Leistung von Thomas Eichin war nicht auf dem Niveau, wie wir es erwartet haben", sagte er und ließ den früheren Bremer als Geschäftsführer abberufen.

Wirbel um Verkauf der Stadionanteile an Bayern

Ismaik schwebt nun für diesen Posten offenbar eine internationale Lösung vor – wie auch für den Trainerjob. Dort soll bereits ein neuer Mann gefunden worden sein, Ismaik berichtete via Facebook von einer "sehr guten Wahl". Den Namen des neuen Coaches verriet er nicht.

Stattdessen legte sich Ismaik mit dem mächtigen Lokalrivalen FC Bayern an. Beim Verkauf der 1860-Anteile an der Allianz-Arena um elf Millionen Euro an den Rivalen im Jahr 2006 sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen, behauptete er. "Wenn es der erklärte Wunsch unserer Mitglieder und Fans ist, diesen Fall wieder aufzurollen, werde ich die besten Anwälte einschalten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen", schrieb Ismaik. (sid, red, 5.12.2016)