Tokio – Der starke Yen beschert dem hochverschuldeten Japan in diesem Jahr möglicherweise drastisch niedrigere Steuereinnahmen als erwartet. Um die Einbußen auszugleichen, erwägt die Regierung neue Schulden, wie der japanische Fernsehsender NHK am Dienstag berichtete.

Die Steuereinnahmen für das noch bis zum 31. März 2017 laufende Budgetjahr dürften demnach um 1,9 Billionen Yen (16 Mrd. Euro) niedriger ausfallen als anfangs geschätzt. Die ursprüngliche Steuerschätzung hatte sich auf 57,6 Billionen Yen belaufen. Hintergrund sei die Festigung des Yen, wodurch sich die Höhe der Einnahmen aus der Unternehmenssteuer verringerte, hieß es.

Hohe Staatsverschuldung

Damit würden die Steuereinnahmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt unter den Einnahmen des Vorjahres in Höhe von 56,3 Billionen Yen liegen. Das wäre der erste Rückgang seit dem Budgetjahr 2009/2010. Damals hatte die Welt mit den Folgen der Finanzkrise durch den Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers zu kämpfen. Um das Loch zu stopfen, erwäge die Regierung die Ausgabe neuer Regierungsanleihen im Rahmen eines dritten Nachtragshaushalts für das laufende Fiskaljahr, hieß es in dem TV-Bericht. Japans Staatsverschuldung ist inzwischen etwa zweieinhalb mal so hoch wie seine jährliche Wirtschaftsleistung. (APA, 6.12.2016)