Den Haag/Sarajevo – Der wegen des Völkermords in Srebrenica und anderer Kriegsverbrechen zu einer 40-jährigen Haftstrafe verurteilte frühere bosnisch-serbische Präsident Radovan Karadžić hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Der Berufungsantrag umfasst 238 Seiten, berichtete das Portal "Balkan Insight" unter Berufung auf Karadžićs Anwälte am Dienstag.

Karadžić hatte bereits am 22. Juli beim UN-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien seine Berufung angekündigt. In der nun eingereichten Berufung würden "detailliert 48 wesentliche und verfahrensmäßige Fehler" angeführt, die – so die Verteidigung – zum "fehlerhaften Urteil" geführt hätten, berichtete das Internetportal.

Das UN-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien hatte am 24. März sein Urteil für Karadžić in erster Instanz verkündet. Karadzic war nach mehrjähriger Flucht 2008 in Belgrad festgenommen und an das Haager Tribunal überstellt worden. (APa, 6.12.2016)