Facebook untersucht, ob Nutzer Artikelüberschriften als "irreführend" empfinden

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Facebook fragt seine Nutzer offenbar unter bestimmten Links auf Nachrichtenseiten, ob der Titel des Artikels "irreführend" oder korrekt sei. Ein Screenshot dieser Umfrage kursiert momentan in sozialen Medien, er wurde vom US-Journalisten Chris Krewson aufgenommen. Facebook wollte von ihm wissen, ob der Titel eines Artikels aus dem Philadelphia Enquirer "irreführende Sprache" verwende. Als Antwortmöglichkeit wurde eine fünfstufige Skala angeboten, die von "überhaupt nicht" bis "komplett irreführend" reicht. Facebook bestätigte gegenüber TechCrunch, derartige Umfragen durchzuführen.

Informationen zu Fake-News

Offenbar will das soziale Netzwerk so Daten über Fake-News sammeln. Besonders seit der US-Wahl wird Facebook vorgeworfen, zur Verbreitung von Falschinformationen beigetragen zu haben. So waren die meist geteilten Inhalte der letzten Wahlkampfwochen Fehlinformationen, etwa bezüglich einer Wahlempfehlung des Papstes für Donald Trump. Facebook spielte die Problematik zuerst herunter, begann dann aber offiziell, nach Lösungen zu suchen.

Kritik an Methode

TechCrunch kritisiert, dass mit der Umfrage Nutzer selbst darüber entscheiden sollen, ob Nachrichtenbeiträge korrekt oder irreführend seien. Denn es sind ja User, die Falschinformationen verbreitet haben. Außerdem legt Facebook nicht offen, was in weiterer Folge mit den Daten passiert. Kritiker des Konzerns forderten wiederholt, dass Facebook im Kampf gegen Hasspostings transparenter agieren muss. (red, 6.12.2016)