Hamburg – In deutschen Frauenzeitschriften werde die Grenze zur Schleichwerbung oft überschritten. Zu diesem Befund kommt eine Analyse von "Spiegel online". Untersucht wurden jeweils fünf Ausgaben 13 verschiedener Zeitschriften aus sechs Verlagen.

Ausgewertet wurden Produktempfehlungen in redaktionellen Artikeln, die nicht als Anzeige ausgewiesen waren, und die geschaltete Reklame der Hersteller. Bei einigen Verlagen gingen 87 Prozent der Produktnennungen mit einer Werbung des Herstellers einher, schreibt "Spiegel online": "Bei den drei am häufigsten erwähnten Unternehmen ist dies in 89 bis 91 Prozent der Fälle so (Gesamtschnitt: 65 Prozent.)"

Insgesamt wurden mehr als 431 Produktnennungen auf 458 redaktionellen Seiten entdeckt – einige Zeitschriftentitel brachten es in ihren Gesundheitsteilen sogar auf mehr als zwei erwähnte Mittel pro Seite. Nicht selten ging es um Nahrungsergänzungsmittel.

Vier von sechs betroffenen Verlagen wollten sich nicht zu den Vorwürfen äußern, berichtet "Spiegel online". Die restlichen zwei betonten, dass sie Redaktion und Anzeigen strikt trennen würden. (red, 6.12.2016)