Abschiednehmen vom Nexus 5: Wer effektive Sicherheit will, muss sich ein neueres Smartphone zulegen.

Foto: Andreas Proschofsky / STANDARD

Etwas mehr als drei Jahre ist es her, da hat Google ein neues Smartphone vorgestellt, das sich in Folge zum erfolgreichsten Vertreter der Nexus-Reihe mausern sollte. Vor allem das hervorragende Preis/Leistungsverhältnis führte dazu, dass das Nexus 5 bis heute viele Anhänger hat. Nun folgt aber das endgültige Aus.

Aus und vorbei

Google hat mittlerweile jeglichen Support für das Nexus 5 eingestellt. Dies bedeutet, dass es künftig selbst bei kritischen Sicherheitsproblemen keinerlei Updates mehr geben wird, die aktuellste Softwareversion für das Smartphones entstammt dem Oktober. Für aktuell noch unterstützte Geräte hat Google seitdem zwei weitere Update-Runden absolviert, in denen Dutzende zum Teil kritische Sicherheitslücken bereinigt wurden – und diese stehen am Nexus 5 nun alle offen.

Keine gute Abhilfe

Eine Möglichkeit, dieses Bedrohungsszenario zumindest abzumildern, ist es, eine alternative Android-Firmware aufzuspielen. So bietet unter anderem CyanogenMod aktuell bereits erste Testversionen von Android 7.1 für das Nexus 5. Dabei sei allerdings vor allzu hohen Erwartungen gewarnt, einen effektiven Schutz vor Sicherheitslücke kann nämlich auch dieser Wechsel fortan nicht mehr bieten.

Dies liegt daran, dass viele der Monat für Monat aufgespürten Lücken in den proprietären Treibern von Chipherstellern wie Qualcomm und Nvidia stecken, die ausschließlich der Hersteller selbst aktualisieren kann. Dritt-Firmware-Anbieter können hingegen nur die Bugs in den Open-Source-Teilen von Android bereinigen.

Support-Versprechen

Mit der aktuellen Einstellung des Supports hat Google sein Update-Versprechen ziemlich exakt erfüllt, spricht man hier doch von drei Jahren nach der Vorstellung des jeweiligen Geräts. Immer wieder sah sich Google in der Vergangenheit mit der Frage konfrontiert, warum man diesen Zeitraum nicht weiter ausdehnt. Gerade angesichts dessen, dass viele Nutzer ihr Smartphone erst deutlich nach dessen Vorstellung kaufen, sind drei Jahre ein recht kurzer Zeitraum. Öffentlich äußert sich das Unternehmen zu solchen Fragen nicht, zuletzt war aber zu hören, dass das Problem nicht zuletzt bei den Chip-Herstellern zu suchen ist. Firmen wie Qualcomm wollen ihre Chips nicht länger supporten, wodurch es auch für Google unmöglich wird, das eigene Sicherheitsversprechen auszudehnen.

Nexus 7 auch gestrichen

Parallel zum Nexus 5 wurde übrigens auch das 2013er-Modell des Tablets Nexus 7 eingestellt, das bereits Mitte 2013 vorgestellt wurde, also noch ein paar Monate älter war. Damit ist übrigens das Smartphone Nexus 6 das einzige aktuell noch von Google unterstützte Gerät mit einem 32-Bit-Prozessor. (Andreas Proschofsky, 6.12.2016)