Nairobi – Ein amerikanischer Journalist ist wegen seiner kritischen Berichterstattung aus dem ostafrikanischen Krisenstaat Südsudan abgeschoben worden. Justin Lynch, der unter anderem für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitete, soll mit einem Flugzeug nach Uganda gebracht worden sein, teilte AP am Mittwoch mit.

Die Beamten der Nationalen Sicherheitsbehörde hätten ihm keinen offiziellen Grund für die Festnahme und Abschiebung genannt, schrieb der 25-jährige Lynch nach seiner Ankunft in Uganda auf Facebook. "Doch sie sagten mehrmals, dass meine Berichterstattung zu regierungskritisch sei."

Der aus dem US-Staat New York stammende Lynch berichtete seit Monaten für internationale Medien aus dem Südsudan, unter anderem über Menschenrechtsverletzungen.

Der Südsudan ist erst seit 2011 durch Abspaltung von Sudan ein unabhängiges Land. Im Dezember 2013 eskalierte der lange schwelende Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem damaligen Stellvertreter Riek Machar. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern Zehntausende Menschen getötet und rund drei Millionen aus ihren Häusern vertrieben. (APA, 7.12.2016)