Berlin/Riad – Einzelne Offiziere der saudi-arabischen Armee sollen künftig in Deutschland ausgebildet werden. Ein entsprechendes Abkommen soll in wenigen Wochen unterzeichnet werden, hieß es am Mittwoch aus dem deutschen Verteidigungsministerium.

Die militärische Kooperation mit dem streng islamischen Königreich soll am Donnerstag auch Thema politischer Gespräche von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Riad sein. Die CDU-Politikerin brach am Mittwochnachmittag zu ihrem ersten Besuch in dem autoritär regierten Wüstenstaat auf.

Berlin hatte Saudi-Arabien bereits 2015 die Weiterbildung von Offizieren in Deutschland angeboten. In dem geplanten Abkommen soll es um Schulungen für drei bis fünf Angehörige der saudischen Streitkräfte pro Jahr gehen.

Die Bundeswehr soll im Gegenzug einen Verbindungsoffizier in das Hauptquartier der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz schicken. Möglicherweise wird der Militärattache in der deutschen Botschaft in Riad diese Aufgabe in Personalunion übernehmen. Saudi-Arabien ist Partner Deutschlands in der internationalen Allianz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Umstritten ist die Rolle der mit dem Iran konkurrierenden Regionalmacht im Jemen-Krieg. Seit 2015 fliegen saudische Jets Luftangriffe gegen die Houthi-Rebellen, bei denen immer wieder auch viele Zivilisten getötet werden. (APA, 7.12.2016)