Tausend Worte sagen leider mehr als ein Bild.

Foto: The Last of Us Part 2

Haben Sie HBOs jüngste Hype-Serie "Westworld" gesehen? Vergangenes Wochenende war das Finale, der meiner Meinung nach besten Fernsehproduktion seit "Game of Thrones". Aber das ist natürlich Geschmacksfrage. Noch weitaus spannender hätte ich die Geschichte allerdings gefunden, hätte ich mich nicht dazu hinreißen lassen, eine der vielen Schlagzeilen anzuklicken, die schon ziemlich früh nach Serienstart eine augenöffnende Fantheorie versprachen. Zwei schlaflose Nächte und siebenhundert Denkspiralen nach dem ersten Twitterrauschen war dann um zwei Uhr Früh meine Vernunft zu müde, um die Neugier abzuwehren und ich spoilerte mir in nur drei Minuten ein noch sechs Stunden langes TV-Vergnügen. Natürlich hätte alles Blödsinn sein können, war es aber nicht. Denn zumindest, wenn es um die Aufdeckung fiktionaler Geheimnisse geht, ist das kollektive Denkvermögen des Internets so treffsicher wie eine Fakenews auf Facebook.

Darum geht es: Der Trailer zu "The Last of Us Part 2"
WIRSPIELEN

Der Teufel im Detail

Und genau hier erfolgt die Überschneidung mit dem Gänsehaut-Trailer zu "The Last of Us Part 2". Nicht, weil eine "Westworld"-Autorin an der Story der Zombiespielfortsetzung mitschreibt, sondern, weil die wenigen, zum perfekten Teaser inszenierten Minuten dieses noch früh in Entwicklung befindlichen Juwels ausgereicht haben, um ziemlich viele und teils ziemlich schlüssige Fantheorien aus dem Netz zu saugen. Branchenseiten, Videoplattformen, Blogs – alle haben eine Idee zu all dem, was der Trailer zeigt, was geschehen sein könnte und was noch passieren wird.

Und natürlich war ich wieder so blöd, wieder eine dieser vielen Headlines anzuklicken.

Verlassen Sie das Internet

Hass. Es geht um Hass. Mehr müssen Sie nicht wissen und schauen Sie nicht nach, wenn sie es nicht schon getan haben. Tun Sie sich, sofern Sie ein Fan sind, anstelle dessen einen Gefallen und steigen Sie aus dem Internet aus. Sehen Sie sich keinen weiteren Trailer an, lesen Sie keine Kommentare und sicher keine Blogs von Menschen, die zu viel Zeit und Verstand haben, um Geschichten zu zerlegen. Die Spoilerratte lauert hinter jeder Ecke.

Insofern habe ich in alleiniger, totaler Autorität für den GameStandard beschlossen, keine entblößenden Theorien und Analysen zu Videospielstories zu veröffentlichen – bei Rezensionen machen wir das ja so und so nicht. Denn ich will mir weder eingestehen müssen, dass andere Seher und Spieler schneller Story-Schlüsse ziehen können als ich, noch möchte ich Ihnen und mir jene Werke vermiesen, auf die wir uns oft Monate lang freuen. Eine Ausnahme: "Half-Life 3". Wenn Sie "Half-Life 3"-Spoiler erfahren, schreiben Sie mich an! (Zsolt Wilhelm, 8.12.2016)