Washington – Ein republikanischer Ex-Senator hat laut einem Bericht in Kreisen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump Lobbyarbeit für die Regierung Taiwans gemacht. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Bob Dole habe in den vergangenen sechs Monaten daran gearbeitet, auf höchster Ebene Kontakte zwischen Vertretern Taiwans und Trumps Team herzustellen, schrieb die "New York Times".

Das Blatt berief sich auf Dokumente des Justizministeriums. Dole habe auch dazu beigetragen, dass sich im Wahlprogramm der Republikaner eine Passage zu Taiwan findet, die sehr wohlwollend ausfiel. Die Dokumente legten nahe, dass Trumps Telefonat mit Taiwans Präsidentin gezielt von ihrer Regierung geplant gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter.

Als erster neugewählter US-Präsident seit 1979 hatte Trump am Freitag einen Anruf der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen angenommen. Er zog damit den Unmut Pekings auf sich. Nach Einschätzung von Experten und laut Medienberichten war das Telefonat kein Zufall, sondern ein wohl kalkuliertes Signal an die Adresse Pekings.

China betrachtet Taiwan nur als abtrünnige Provinz und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu der demokratisch gewählten Regierung in Taipeh ab. (APA, 7.12.2016)