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Auch das laufende Geschäft mit dem Urlaub warf trotz des Buchungseinbruchs bei Türkei-Reisen und des Wirbels nach dem Brexit-Votum mehr ab.

Foto: reuters/Leonhard Foeger

Hannover – Der lukrative Verkauf seiner Tochter "Hotelbeds" hat dem weltgrößten Reisekonzern TUI im Jahr der Türkei-Krise einen kräftigen Gewinnsprung verschafft. Unter dem Strich stand im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September ein Gewinn von 1,04 Milliarden Euro und damit gut dreimal so viel wie ein Jahr zuvor, wie TUI am Donnerstag in Hannover mitteilte.

Auch das laufende Geschäft mit dem Urlaub warf trotz des Buchungseinbruchs bei Türkei-Reisen und des Wirbels nach dem Brexit-Votum mehr ab. Die Aktionäre sollen mit einer von 56 auf 63 Cent je Aktie erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben. Vorstandschef Fritz Joussen erwartet, dass der Konzern sein Gewinnwachstum in den kommenden Jahren fortsetzen kann.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste TUI im fortgeführten Geschäft infolge des Einbruchs des britischen Pfunds einen Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro hinnehmen. Der bereinigte operative Gewinn stieg dennoch um fünf Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, wobei TUI neben dem verkauften Bettengroßhändler Hotelbeds auch die zum Verkauf stehende Spezialreise-Sparte Travelopia herausgerechnet hat. Ohne Wechselkursschwankungen hätte das operative Gewinnplus 14,5 Prozent betragen.

Rekordgewinne für internationale Luftfahrt

Generell lief das Jahr für die internationale Luftfahrtbranche gut. Sie fliegt 2016 einen Rekordgewinn ein. Unter dem Strich bleiben den Airlines 35,6 Mrd. Dollar (33,2 Mrd. Euro), wie der internationale Branchenverband IATA am Donnerstag meldete. 2017 dürfte der Gewinn allerdings auf 29,8 Mrd. Dollar zurückgehen.

Damit ist der Gewinn 2016 leicht tiefer ausgefallen als prognostiziert, jedoch höher als die 35,3 Mrd. Dollar im Vorjahr. Der Unterschied zur Prognose ist im geringeren Wachstum der Weltwirtschaft und im 2 Prozent höheren Treibstoffpreis begründet.

2017 schwierigere Bedingungen

Für 2017 erwarte die Branche schwierigere Bedingungen, sagte der seit September amtierende neue IATA-Direktor Alexandre de Juniac am Donnerstag vor den Medien am Organisationssitz Genf. Umso mehr begrüßte er den Rekord 2016 obwohl es viele Unsicherheiten gegeben habe.

Die Luftfahrtindustrie verzeichnet seit 2010 steigende Gewinne. Das ist laut IATA bei einem Preis von über 100 Dollar pro Barrel Öl während drei Jahren ein schöner Erfolg.

Die Senkung des Kerosinpreises ist nicht die einzige Erklärung für die aktuellen Rekordzahlen. Auch strukturelle Anpassungen führten zum Erfolg, wie IATA-Finanzchef Brian Pearce sagte.

Im Weiteren sprach De Juniac den Angehörigen der Opfer der jüngsten Flugzeugabstürze in Pakistan und Bolivien sein Beileid aus. Jeder Unfall erhöhe die Entschlossenheit der Organisation, den an sich sicheren Flugverkehr noch sicherer zu machen.

Zum Terrorismus sagte der Direktor, die Flughäfen seien Ziele von möglichen Attentätern. Die Regierungen müssten ihre Informationen mit der Luftfahrtindustrie besser austauschen. Dafür werde sich die IATA einsetzen. (APA, 8.12.2016)