Shanghai – Die Führung in Peking erwägt, die Beschränkungen für ausländische Investitionen in China zumindest in einigen Branchen zu lockern. Denkbar sei dies unter anderem in den Bereichen Autoelektronik und Eisenbahnausrüstung sowie bei Vergnügungsparks und Golfplätzen, hieß es in einem Rundschreiben der Wirtschaftsplanungsbehörde NDRC am Mittwochabend.

Als weitere Branchen, für die Auflagen gelockert werden könnten, nannte die NDRC die Agrar- und Chemieproduktion, den Bergbau und die Herstellung von Motorrädern.

Auf solche Schreiben folgt für gewöhnliche eine Änderung der politischen Leitlinien. Die Staatsmedien lobten die Ankündigung am Donnerstag. In den Berichten wurde die Notwendigkeit betont, ausländisches Kapital anzuziehen und ausländische Technologie nach China zu bringen.

Zuletzt war wiederholt Kritik aus Europa und den USA laut geworden, dass es ausländische Firmen bei anvisierten Expansionen in China deutlich schwerer haben als umgekehrt. Zugleich machen dem Land die umfangreichen Kapitalabflüsse ins Ausland zu schaffen; unter anderem verlor der Yuan deutlich an Wert.

Chinesische Firmen haben dieses Jahr riesige Summen im Ausland investiert. Von Jänner bis August flossen offiziellen Angaben zufolge 61,7 Milliarden Dollar (57,5 Milliarden Euro), mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Die Zukäufe insbesondere in Europa und den USA gingen quer durch alle möglichen Branchen von der Filmindustrie bis hin zum Fußball. (APA, 8.12.2016)