Ingrid Betancourt nach ihrer Freilassung im Jahr 2008.

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Bogota/Wien – Die frühere Geisel der Rebellenorganisation Farc, Ingrid Betancourt, hat sich in einem Interview erleichtert über den nunmehr geglückten Abschluss des Friedensabkommens in ihrer Heimat Kolumbien gezeigt. "Die künftigen Generationen werden von diesem Frieden profitieren, und das ist, was zählt", sagte Betancourt in einem Interview mit dem österreichischen Magazin "OOOM", das am Freitag erscheint.

Die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Betancourt war eines der prominentesten Opfer der Farc und bis 2008 mehr als sechs Jahre in der Gewalt der Guerilla. Die frühere Politikerin sagte dem Magazin, sie versuche, ihren Entführern von damals zu vergeben. "Ich versuche es aus ganzem Herzen. Und wenn ich das sage, meine ich das auch so, denn mein Herz hat Schwierigkeiten, zu vergeben."

Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt in Kolumbien zwischen linken Guerillakämpfern, rechten Milizen und der Regierung soll durch ein heuer abgeschlossenes Abkommen zu Ende gebracht werden. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhält für seine Bemühungen zu einer Lösung des Konfliktes am Samstag in Oslo den Friedensnobelpreis verliehen. (APA, 9.12.2016)