Chinesische Investoren haben ihre Bemühungen um den deutschen Halbleiter-Zulieferer Siltronic aufgegeben. Die National Silicon Industry Group (NSIG) hatte nach Berichten eine Mehrheitsbeteiligung an den Deutschen ins Auge gefasst. "Es gibt keine Verhandlungen mehr. Sie sind beendet", so eine Managerin, die für Investitionsprojekte von NSIG im Ausland zuständig ist, am Freitag der dpa in Peking.

Die Gründe für den Abbruch der Verhandlungen wollte die Unternehmensvertreterin nicht nennen.

Wacker Chemie

Die Shanghaier Firma hatte laut Finanzagentur Bloomberg bereits Mehrheitsaktionär Wacker Chemie kontaktiert, um dessen Anteil von knapp 58 Prozent zu übernehmen. Allerdings seien die Chinesen nicht bereit gewesen, mehr als den aktuellen Marktwert von 1,16 Mrd. Euro zu zahlen, hieß es Ende vergangener Woche. Für Irritationen sorgt auch der wachsende Widerstand in Deutschland und den USA, Technologie nach China zu verkaufen.

Erst am Vortag war der geplante Verkauf des deutschen Spezialmaschinenbauers Aixtron an chinesische Investoren endgültig geplatzt. US-Präsident Barack Obama hatte den Erwerb des US-Geschäfts von Aixtron am Wochenende untersagt. Grund sind Befürchtungen, dass Aixtron-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. (APA, 9.12. 2016)