Hongkong – Der umstrittene Hongkonger Regierungschef Leung Chun-ying will nicht für eine zweite Amtszeit antreten. Auf einer Pressekonferenz am Freitag in Hongkong sagte Leung, er habe die chinesische Zentralregierung in Peking schon von seiner Entscheidung unterrichtet, zum Ende seiner Amtszeit im Juli abzutreten.

Der 62-Jährige gab persönliche und familiäre Gründe an, warum er sich nicht noch einmal um den Spitzenposten in der chinesischen Sonderverwaltungsregion bewirbt.

Unpopulär

Wegen seiner harten Haltung gegen die Demokratiebewegung in der früheren britischen Kronkolonie ist der frühere Bauunternehmer bei den sieben Millionen Hongkongern unpopulär. Der Regierungschef wird von einem Peking-treuen, rund 1.000 Mitglieder großen Wahlkomitee bestimmt, das von der Oberschicht dominiert wird und Wirtschaftsbereiche sowie Berufsgruppen repräsentiert.

Unter Chinas Souveränität wird die Wirtschafts- und Finanzmetropole nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" als eigenständiges Hoheitsgebiet autonom verwaltet. Vor zwei Jahren hatten prodemokratische Demonstrationen und Blockaden Teile der Hafenstadt wochenlang lahmgelegt. Auslöser waren Pläne der Führung in Peking, 2017 in Hongkong zwar wie versprochen erstmals direkte Wahlen zu erlauben, aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern. (APA, 9.12.2016)