Wien/Schwechat/Frankfurt – Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kehrt im Tarifstreit mit der Lufthansa an den Verhandlungstisch zurück. Man habe das konkretisierte Angebot zur Vergütung der Piloten analysiert und wolle nächste Woche mit der Lufthansa darüber beraten, erklärte VC am Freitag. Thema sei dabei auch eine mögliche Schlichtung. Bis zum Abschluss der Beratungen werde nicht mehr gestreikt.

Die VC hatte im November ihre Mitglieder an sechs Tagen zum Streik aufgerufen. Rund 4.500 Flüge musste die Lufthansa streikbedingt streichen. Das Ergebnis der Lufthansa-Gruppe ist dadurch im vierten Quartal mit rund 100 Millionen Euro belastet worden. Allerdings konnte auch die Lufthansa ihre Passagierzahl um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen, weil auch im Vorjahr gestreikt wurde.

Elf Prozent Passagierplus bei AUA

Die österreichische Lufthansa-Tochter AUA hat im November mehr als 870.000 Passagiere befördert, um 10,9 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Allerdings war ein Teil der Zunahme auch auf den Streik bei der Mutter Lufthansa zurückzuführen, bei dem die AUA mit größeren Flugzeugen auf den Flügen von und nach Deutschland ausgeholfen hat. Auch die AUA-Schwestergesellschaft Swiss konnte wegen des Streiks bei der Lufthansa zulegen, allerdings nur um 4,3 Prozent.

Der Tarifstreit zwischen Lufthansa und Cockpit dauert schon seit Jahren an. 2014 und 2015 liefen laut dem Konzern bereits Kosten in Höhe von 351 Millionen Euro durch Pilotenstreiks auf. (APA, Reuters, 9.12.2016)