Trophäen sind das Ziel von Rapid und seines neuen Sportchefs Fredy Bickel.

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Wien – Der Schweizer Fredy Bickel ist zum neuen Geschäftsführer Sport bei Rapid bestellt worden. Der 51-Jährige beginnt seine Tätigkeit im Jänner 2017, er folgt auf den seit November beurlaubten Andreas Müller. Der Vertrag in Hütteldorf läuft "vorerst bis Sommer 2019", gab der Verein am Samstag bekannt.

Bickel war in verschiedenen Funktionen bei den Young Boys Bern tätig, im September wurde er als Sportchef jedoch entlassen. In seiner Ägide schaffte der Traditionsklub erst den Wiederaufstieg in die Super League und danach Anschluss an die nationale Spitze. Zuvor arbeitete der Mann, der als erfahrenster Manager im Schweizer Profifußball gilt, lange beim FC Zürich und auch bei den Grasshoppers. Mit beiden Klubs gewann er je dreimal die Meisterschaft. Bickel, der vor seiner Karriere im Profifußball als Journalist und Sportler-Agent arbeitete, verpflichtete auch Adi Hütter als Trainer der Young Boys.

"Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, mit Fredy Bickel eine sehr erfahrene und renommierte Persönlichkeit zur Zusammenarbeit gewinnen zu können", wurde Rapid-Präsident Michael Krammer zitiert. Wien ist für Bickel kein unbekanntes Pflaster, da beide Großmütter aus Österreich und eine davon aus Wien stammen. "Ich freue mich ungemein auf diese neue Herausforderung bei einem ebenso traditionsreichen wie mit ambitionierten Zielen ausgestatteten Klub wie dem SK Rapid", sagte er.

Er sei überzeugt, dass er sehr gut hierher passen werde. "Denn auch mein Credo und Anspruch ist es, Spitzenleistungen zu liefern und ich werde alles, was mir möglich ist, dazu beitragen, um die hohen Ziele des SK Rapid in den nächsten Jahren auch zu erreichen."

Noch vor kurzem fußball-müde

Bei YB schied Bickel im Unfrieden, es wurden ihm zu hohe Ausgaben vorgeworfen. Er hinterließ ein Defizit. Noch im Oktober meinte Rapids Neuer in einem Interview mit dem "Blick": "Ich habe keine Lust mehr auf Fußball. Zumindest im Moment. Die letzten Monate haben an mir gezehrt, ich brauche eine Pause. Spitzenfußball schenkt einem unglaublich viele Emotionen und Freude. Aber er raubt Zeit und Energie."

Dass er in Bern einen Titel in den kommenden drei Jahren versprochen hatte, sah er rückblickend als Fehler: "Es war ungeschickt. So habe ich selbst Druck auf mich aufgesetzt".

In Wien muss Bickel in einem klar umrissenen Umfeld arbeiten, so wird er sich an eine festgeschriebene Legionärsbeschränkung halten müssen. Präsident Krammer will die aktuelle Zahl von neun künftig senken. Das Anforderungsprofil für den Sportchef wurde schriftlich festgelegt, es enthält unter anderem Vorgaben hinsichtlich der Sprachkenntnisse, technisch-taktische Fähigkeiten sowie sportwissenschaftliche Exzellenz. (red, 10.12. 2016)