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Kämpfer des "Islamischen Staats" sind erneut in Palmyra eingefallen.

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Syrische Flagge in Ostaleppo. Angeblich hat die Armee den Großteil der Stadt bereits zurückerobert.

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Frauen warten auf Angehörige, die aus Aleppo evakuiert wurden.

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Aleppo/Palmyra – In Aleppo zeichnet sich nach Wochen schwerer Kämpfe eine Niederlage der Rebellen in der einstigen Handelsmetropole ab. In der Nacht auf Montag gelang den Soldaten des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und mit ihm verbündete Milizen aus dem Iran die Einnahme weiterer Gebiete im Osten der Stadt, berichteten staatliche Medien und Oppositionsgruppen übereinstimmend.

Der von Russland unterstützte Assad steht damit vor seinem wichtigsten Sieg in dem Bürgerkrieg, der seit fast sechs Jahren wütet. Allerdings sind weite Teile des Landes weiter in der Hand von Aufständischen. Der Extremistengruppe IS gelang am Wochenende die Rückeroberung der antiken Oasenstadt Palmyra.

Intensivste Gefechte seit Tagen

Die Soldaten hätten das Viertel Scheich Said im Süden der Rebellengebiete sowie Salihin und Karam al-Daadaa an der östlichen Front eingenommen, verlautete aus syrischen Militärkreisen. Auch die oppositionsnahe "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" bestätigte die Geländegewinne. "Die Situation ist heute extrem schwierig", räumte ein Vertreter der Rebellengruppe Fastakim. Ein Reuters-Journalist berichtete von unaufhörlichen Bombardierungen. Nach seinen Worten waren es die intensivsten Gefechte in der Großstadt seit Tagen.

Keine Lösung zeichnete sich für die Zehntausenden Zivilsten ab, die in der schrumpfenden Enklave eingeschlossen sind. Nach Angaben der russischen Regierung konnte kein Einvernehmen über einen Abzug erreicht werden.

Einige Rebellen legten Waffen nieder

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, 728 Rebellen hätten in den vergangenen 24 Stunden die Waffen niedergelegt und seien in den Westen Aleppos gebracht worden. Nach diesen Angaben verließen im selben Zeitraum auch 13.346 Zivilisten das umkämpfte Gebiet im Osten der Stadt. Am Sonntag lud die syrische Armee ausländische Journalisten zur Einberufung neuer Soldaten ein, die früher Rebellen gewesen seien oder aus den eroberten Gebieten stammten.

Seit Beginn der Armeeoffensive wurden laut der Beobachtungsstelle mindestens 413 Zivilisten bei den Kämpfen in Ost-Aleppo getötet. Bei den Angriffen der Rebellen auf die von der Regierung kontrollierten Stadtteile gab es demnach 139 Opfer. Die Beobachtungsstelle, die den bewaffneten Rebellen nahesteht, beruft sich auf zahlreiche Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben nur schwer zu überprüfen.

Beide Seiten machten sich gegenseitig heftige Vorwürfe über den Umgang mit jungen Männern in den Rebellengebieten. Oppositionsgruppen warfen Assad Massenverhaftungen und Exekutionen vor, was die Regierung in Damaskus bestreitet. Assad warf den Rebellen im Gegenzug vor, junge Männer in den von ihnen kontrollierten Gebieten an der Flucht zu hindern und zum Kampf zu zwingen. Die Rebellen wiesen die Vorwürfe zurück.

Das von Saudi-Arabien finanzierte König-Abdullah-Zentrum für Interreligiösen Dialog (KAICIID) mit Sitz in Wien hat in einer Aussendung am Montag einen sofortigen Waffenstillstand in Aleppo gefordert. Ein Treffen für glaubensbasierte und interreligiöse Dialogorganisationen und religiöse Führer aus der Region soll demnach einberufen werden, um humanitäre Hilfsmaßnahmen in Aleppo und anderen Teilen Syriens durchzuführen. (APA, Reuters, 12.12.2016)