Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Eurokinissi

Die griechische Polizei hat am Montag vor dem Arbeitsministerium in Athen eine Bombe unschädlich gemacht. Der kontrollierten Sprengung, bei der niemand verletzt wurde, ging nach Polizeiangaben eine anonyme Warnung voraus. Allerdings habe es sich um einen "unsachgemäßen" Sprengsatz gehandelt, bei dem die Zeitschaltuhr nicht funktionierte.

Die Zeitung "Efimerida ton Syntakton" erhielt nach eigenen Angaben um 0.20 Uhr einen anonymen Warnanruf. Die Polizei sperrte daraufhin das Gebiet um das Ministerium im Zentrum der Hauptstadt ab, die Bombe ging jedoch nicht wie angekündigt 40 Minuten später hoch. Die Polizei ließ den in einem Rucksack versteckten Sprengsatz daraufhin vorsichtshalber dreimal kontrolliert explodieren.

Polizei vermutet linke Gruppen als Urheber

Zu dem versuchten Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Der Polizei zufolge trägt er die Handschrift ultralinker Gruppen. Am Samstag hatte das Parlament ein neues Budget mit weiteren, von den internationalen Geldgebern verlangten Steuererhöhungen, Pensionskürzungen und Maßnahmen zur Änderung des Arbeitsrechts verabschiedet. Diese sehen Einschränkungen des Streikrechts und einfachere Entlassungen vor.

Die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras war 2015 mit dem Versprechen angetreten, der rigiden Sparpolitik ein Ende zu setzen. Wegen ihres Abweichens von diesem Kurs steht sie in weiten Teilen der Bevölkerung in der Kritik. Gegen den Budgetentwurf für 2017 hatte am Donnerstag ein landesweiter Generalstreik stattgefunden. (APA, 12.12.2016)