Grafik: Google / Adobe

Nach und nach will Google die Nutzung des Flash-Plugins im Browser zurückdrängen. Schon vor einigen Monaten machte man die diesbezüglichen Pläne publik, nun liefert das Unternehmen in einem Blogeintrag weitere Details zum konkreten Ablauf.

Zeitplan

Mit dem vor kurzem veröffentlichten Chrome 55 beginnt Google damit, HTML5 zur Default-Wahl zu machen, wenn eine Seite sowohl HTML5- als auch Flash-Versionen liefert. Zunächst wird dieser Wechsel aber nur bei einem Prozent der Chrome-User vorgenommen, in den kommenden Wochen soll dies dann schrittweise ausgeweitet werden. Mit dem für Anfang Februar geplanten Chrome 56 soll die Funktion dann schlussendlich bei allen Usern aktiviert sein. Wer nicht solange warten will, kann diese Verhalten aber auch über eine versteckte User-Flag schon jetzt erzwingen.

Zustimmung erforderlich

Parallel dazu hat Google damit begonnen, Flash bei allen anderen Webseiten, also jenen die keine HTML5-Alternative bieten, nur mehr auf explizite Nachfrage zu aktivieren. Doch auch hier hat man sich eine Staffelung überlegt, und orientiert sich dabei am Nutzungsverhalten der einzelnen User.

Über eine Heuristik ermittelt der Browser einen Wert für die Intensität, mit der mit jeder Seite interagiert wird. Anhand dieses "Site Engagement Index" wird dann bestimmt, ob Flash von Haus aus zugelassen wird oder nicht. Über die Monate soll diese Schwelle dann schrittweise angehoben werden, bis immer weniger Seiten von dieser Ausnahme betroffen sind. Im Oktober 2017 sollen dann alle Ausnahmen verschwinden, ab diesem Zeitpunkt müssen die Nutzer dann also wirklich bei jeder Seite vor der Nutzung von Flash gezielt die Erlaubnis erteilen. Wie hoch der eigene "Site Engagement Index" für einzelne Seiten ist, kann übrigens über eine interne Chrome-URL herausgefunden werden.

Zeitplan

Die weitere Roadmap sieht in Bezug auf Flash noch einen weiteren Meilenstein für kommenden Juni vor: Mit Chrome 60 sollen kleine Mini-Flash-Grafiken, die zum Tracking verwendet werden, auch dann komplett deaktiviert werden, wenn sie von derselben Domain stammen. Hier hatte Google eine kleine Ausnahme für Seitenentwickler gewährt, extern eingebettete Flash-Mini-Grafiken, die üblicherweise zum Werbetracking genutzt werden, hatte man schon vor einigen Monaten deaktiviert.

Einen Zeitplan für eine vollständige Entfernung von Flash aus dem Browser gibt es hingegen bisher noch nicht. (Andreas Proschofsky, 12.12.2016)