Das Intercont dürfte abgerissen und neu errichtet werden.

Foto: Heribert Corn

Wien – Bis zuletzt liefen die Verhandlungen um die umstrittene Neugestaltung des Areals am Wiener Heumarkt. Wie berichtet, sorgte vor allem ein geplanter 73-Meter-Luxuswohnturm für Kritik. Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) musste im Mai eine "Nachdenkpause" verhängen und versprach eine Weiterentwicklung des Projekts mit Experten bis Ende des Jahres.

Heute, Dienstag, wird der adaptierte Gesamtplan für das Areal von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Vassilakou präsentiert. Offizielle Stellungnahmen gab es am Montag nicht. Dem Vernehmen nach dürfte aber die neue Höhe des Turms von Investor Michael Tojner (Wertinvest) rund 65 Meter betragen, der Bau soll auch schlanker als von Architekt Isay Weinfeld geplant ausfallen. Zudem soll das Hotel Intercontinental, das Tojner besitzt, abgerissen und neu errichtet werden. Das ist eine ganz und gar nicht unwesentliche Änderung der Pläne von Weinfeld: Denn der Sieger des Architektenwettbewerbs hatte mit seinem Projekt gewonnen, das von einem Bestand des Hotels ausgegangen ist.

Warnung der Unesco

Das Wohnturmprojekt hatte auch die Unesco auf den Plan gerufen: Die Organisation sprach im Juli eine Warnung aus, weil der Turm den Welterbestatus der Wiener Innenstadt gefährden könnte. Ob die Denkmalschützer die bald bekannten neuen Dimensionen des Turms goutieren, ist fraglich.

Der Bau des Wohnturms soll jene Verpflichtungen querfinanzieren, die Wertinvest gegenüber der Stadt eingegangen ist. So soll etwa der Wiener Eislaufverein (WEV) am Heumarkt um rund 30 Millionen Euro saniert werden – inklusive einer eigenen, unterirdischen Halle. Noch am Montagabend hielt der Eislaufverein eine Vereinsversammlung ab. Aus Kreisen des WEV war zu hören, dass sich die Spitze des Vereins grünes Licht für das neue erzielte Verhandlungsergebnis mit Stadt und Investor holen wollte. Der WEV hielt sich mit offiziellen Details bedeckt. Es hieß aber, dass die Eislauffläche nach dem Umbau in etwa dieselbe Größe haben werde wie aktuell. Auch den Bau der Eishalle werde es geben.

Die Initiative Stadtbildschutz hatte für Montagabend beim Intercont eine Kundgebung für den Erhalt des Weltkulturerbes und gegen den Turmbau angekündigt. (David Krutzler, 12.12.2016)