Peking/Washington – China hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump erneut deutlich vor einer offiziellen Anerkennung Taiwans gewarnt. Eine Verletzung des Ein-China-Prinzips würde "Frieden und Stabilität entlang der Taiwan-Straße ernsthaft gefährden", sagte ein Sprecher des Pekinger Büros für Taiwan-Angelegenheiten am Mittwoch.

Es könne keine gesunden und stabilen Beziehungen zwischen China und den USA geben, wenn Washington Taiwan offiziell anerkenne.

Trump will Taiwan gegen Handelsverträge tauschen

Die kommunistische Führung betrachtet Taiwan seit 1949 als abtrünnige Provinz. Mit seiner Ein-China-Doktrin fordert Peking, dass kein Land diplomatische und andere offizielle Beziehungen zu der Inselrepublik unterhalten darf, wenn es ein normales Verhältnis mit der Volksrepublik pflegen will. Die meisten Staaten, darunter auch die USA, halten sich seit Jahrzehnten an dieses Prinzip.

In einem Interview mit "Fox News" hatte Trump am Wochenende gesagt, er verstehe die langjährige US-Position voll und ganz. "Aber ich verstehe nicht, warum wir an eine 'Ein-China-Politik' gebunden sein müssen, solange wir nicht einen Deal mit China über andere Dinge haben, darunter den Handel." Zuvor hatte bereits sein Telefonat mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen für Wirbel gesorgt. Es war das erste eines neu gewählten US-Präsidenten seit 1979. (APA, 14.12.2016)