Seoul – Die Rolle der vorläufig entmachteten südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye während einer Fährkatastrophe vor rund zweieinhalb Jahren beschäftigt das Parlament des Landes. Der Regierung wurde vorgeworfen, nicht genug für die Rettung der Insassen unternommen zu haben. Das Parlament befragte am Mittwoch Zeugen dazu, wo sich die Präsidentin damals aufhielt.

Die Frage ist, was Park in den sieben Stunden tat, die zwischen den ersten Nachrichten über den Untergang der Fähre "Sewol" und ihrer ersten öffentlichen Reaktion vergingen. Bei dem Unglück am 16. April 2014 kamen mehr als 300 Menschen ums Leben.

Vorwürfe gegen Präsidentin

Die Befragung ist Teil der Anhörungen wegen eines politischen Korruptionsskandals. Das Parlament hatte am vergangenen Freitag für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Park gestimmt. Ihr wird vorgeworfen, unter anderem ihrer engen Freundin Choi Soon-sil ohne öffentliches Amt die Einmischung in die Regierungsarbeit erlaubt zu haben. In ihrem Antrag warf die Opposition Park auch Pflichtverletzung während des Schiffsuntergangs vor.

Zur Anhörung am Mittwoch hatte der Sonderausschuss mehr als ein Dutzend Menschen eingeladen, einschließlich Ärzten und Krankenschwestern im Präsidialamt. Seit dem Unglück halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Park am Unglückstag medizinisch behandelt worden sei oder eine Haarpflege oder Schönheitsbehandlung erhalten haben könnte. Parks Büro wies die Gerüchte zurück. (APA, 14.12.2016)