Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4
Screenshot: Youtube / Doom 4

Ging es nach den ursprünglichen Plänen, hätte 2016 kein Reboot des Splatter-Shooters "Doom" erscheinen sollen, sondern eine Fortsetzung namens "Doom 4". Dabei hätte es sich um ein gänzlich anderes Werk gehandelt, bei der die Hölle nicht auf fremden Planeten sondern direkt auf der Erde ausgebrochen wäre.

In der neuen Dokumentation "DOOM Resurrected – To Hell & Back" (s.u.) sprechen Teammitglieder des Herstellers id Software über ihre damalige Vision, zeigen Ausschnitte vom bereits sehr weit fortgeschrittenen Game und erklären, weshalb man sich nach jahrelanger Entwicklung letztendlich doch für die schmerzliche Einstellung des Projektes und den Neustart von "Doom" entschieden hatte.

Video: "DOOM Resurrected – To Hell & Back"
Noclip

Eine Spur "Call of Duty"

Die Arbeiten an "Doom 4" hatten bereits 2007 begonnen. Zunächst hatten sich die Entwickler stark von damals angesagten kontemporären Shootern wie "Call of Duty" inspirieren lassen und ein sehr lineares, geskriptetes Spiel konzipiert. Der Geschichte nach sah sich die Menschheit in "Doom 4" mit einer dämonischen Invasion konfrontiert. Dabei hätte man keine Kosten und Mühen gescheut, um den Kampf in Städten und im Untergrund zu inszenieren. "Es war überwältigend. Es war viel realistischer und es ging mehr um die globalen Auswirkungen einer höllischen Invasion", erinnert sich Kreativdirektor Hugo Martin. Spielmitschnitte und Artworks zeigen brennende Straßen, verwüstete Städte und weniger stark überzeichnete Monster und besessene Menschen.

Es war nicht "Doom"

"Es hatte unglaubliche Produktionsqualitäten", sagt Marty Stratton, Game Director des Reboots. "Es war in dieser Hinsicht wirklich gut, doch es war definitiv eine Neuinterpretation von 'Doom', die es in einer cineastischere, geskriptetere Erfahrung gelenkt hat. Man musste in Deckung gehen, aus der Deckung auf Gegner schießen. Die Dämonen sahen ganz anders aus und es dauerte ein wenig, bis man tatsächlich gegen Dämonen kämpfte. Zu Beginn des Spiels kämpfte man gegen zahlreiche Zombie-artige Kreaturen." So kam man schlussendlich zu der Erkenntnis, dass man sich sehr weit von dem weg entfernt hatte, was die Schöpfer und die Fans mit "Doom" in Verbindung brachten. "Es hatte sich nicht so sehr nach 'Doom' angefühlt, wie es viele von uns erwartet hatten."

Video: Wir spielen das Reboot "Doom"
WIRSPIELEN

Gelungene Neuauflage

Vier Jahre nach Produktionsbeginn, ließ Herausgeber Bethesda dann 2011 die Arbeiten an "Doom 4" einstellen und beauftragte ein neu gestaffeltes Team mit dem Reboot, das die spielerischen und stilistischen Qualitäten des Originals einfängt. Manches von "Doom 4" konnte trotzdem übernommen werden, wie das brachiale "Glory Kill"-System, mit dem Dämonen auf grausame Weise endgültig ins Jenseits geschickt werden können.

Wie "Doom 4" bei den Fans angekommen wäre, wird man wohl nie herausfinden. Das Reboot "Doom" erfreut sich jedenfalls sowohl bei den Kritikern als auch bei den Spielern positiven Feedbacks. ""Doom" ist eine rundum gelungene Auferstehung eines Kultklassikers, die sich nicht durch ödes Zitieren oder nostalgisches Retro-Augenzwinkern, sondern die gelungene Übertragung des besonderen Geists des Originals in die Gegenwart auszeichnet", hieß es im Mai im GameStandard-Test. (zw, 14.12.2016)