Kuala Lumpur – Der malaysische Oppositionsführer Anwar Ibrahim bleibt nach seiner Verurteilung wegen Homosexualität im Gefängnis. Malaysias Bundesgericht wies sein Revisionsgesuch zurück, wie die Nachrichtenagentur Bernama am Mittwoch berichtete. Im Februar 2015 hatte das Oberste Gericht des Landes ein Urteil von 2014 bestätigt.

Anwars Behauptung, dass jenes Gericht den Fall fehlbewertet habe, sei haltlos, sagte Richter Zulkefli Ahmad Makinudin nach Angaben des Nachrichtenportals "Malaysiakini". Demnach muss der 69-Jährige nach 22 Monaten im Gefängnis bei guter Führung noch weitere 16 Monate absitzen. Dem ehemaligen Finanzminister war der sexuelle Missbrauch eines Mitarbeiters im Jahr 2008 vorgeworfen worden.

Homosexualität ist in dem muslimischen Land verboten. 2014 wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und legte Berufung ein. Anwar, Juristenverbände und Menschenrechtsorganisationen hatten das Urteil als politisch motiviert und ungerecht kritisiert. Anwars Oppositionsbündnis macht erfolgreich Front gegen die Regierung. Seine Anhänger hatten sich auch am Mittwoch erneut vor dem Gerichtsgebäude versammelt. (APA, 14.12.2016)