Unter Verdacht: Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation.

Foto: Sputnik/Kremlin/Alexei Druzhinin

Washington – Der russische Präsident Wladimir Putin soll dem US-Nachrichtensender NBC zufolge selbst Anweisungen für den Umgang mit den gehackten Mails der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gegeben haben. Das berichtete der Sender am Mittwochabend unter Berufung auf zwei hochrangige Geheimdienstverantwortliche.

derStandard.at/wochit

Putin habe das anfänglich aus Rache getan, weil Clinton als Außenministerin öffentlich die Rechtmäßigkeit der russischen Wahl von 2011 infrage gestellt habe. Dann habe er sein Vorgehen ausgeweitet, um das politische System der USA als korrupt darzustellen. Die "Washington Post" hatte am Freitag unter Berufung auf interne Unterlagen des US-Geheimdiensts CIA berichtet, dass Insider mit Verbindungen nach Moskau Wikileaks mit gehackten E-Mails der Demokratischen Partei versorgt hätten.

Kreml: "Unsinn"

Putins Sprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. Auf die Frage von Journalisten, ob es für die Vorwürfe eine Grundlage gebe, sagte er: "Für lächerlichen Unsinn kann es keinerlei Grundlage geben."

Trump weist Berichte zurück

Die "New York Times" hatte berichtet, US-Geheimdienste gingen "mit hoher Sicherheit" davon aus, dass russische Hacker in die Computersysteme sowohl der Republikaner als auch der Demokraten eingedrungen seien. Sie hätten aber nur die von den Demokraten gestohlenen Informationen an die Öffentlichkeit gebracht. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte die Berichte am Sonntag als "lächerlich" zurückgewiesen.

Dagegen bestätigte der republikanische Senator Lindsey Graham am Mittwoch, dass seine Wahlkampf-Accounts von russischer Seite gehackt worden seien. Er sei drei Monate vor der Präsidentenwahl von der US-Bundespolizei FBI über einen Hackerangriff im Juni informiert worden, sagte Graham zu CNN. Er forderte Untersuchungen des Kongresses zu den Vorfällen. (red, APA, 15.12.2016)