Apple schafft es nicht, wichtige Partner wie Kabelanbieter oder Netflix an Bord zu holen

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Apple hat zu Wochenbeginn seine neue App "TV" veröffentlicht. Erste Kritiken gehen mit der Anwendung, die vorerst nur in den USA verfügbar ist, hart ins Gericht. Prinzipiell soll die "TV"-App der zentrale Steuerungsknoten für Fernsehnutzer sein. Sie sollen dort ihre liebsten Serien verknüpfen und einen Überblick über deren neueste Folgen erhalten können. Doch die Vision von Apple hinkt an der praktischen Umsetzung. So fehlt die Unterstützung von Amazon und Netflix, den zwei wichtigsten Streaming-Anbietern. Außerdem funktioniert die App nur mit wenigen Kabelanbietern, die größten Firmen in diesem Bereich fehlen.

"Nichts, was Konkurrenten nicht können"

"Apple hat selbst keinen Streaming-Service, produziert aber eine Set-Top-Box, die nichts tut, was Konkurrenten nicht können", kommentiert TheVerge. Apple scheitert schon seit Jahren daran, Verträge mit wichtigen Fernsehanbietern und Streaming-Diensten abzuschließen. Was im Bereich Musik mit iTunes einst gelang – die sogenannte "Disruption" durch Innovationen in einer Branche – ist im TV-Geschäft offenbar nicht möglich. Wobei Apple auch im Bereich der Musik den Aufstieg der Streaming-Dienste verpasst hat.

Defizite

Die "TV"-App zeigt klar, welche Defizite bei Apples praktischer Umsetzung einer längerfristigen Strategie bestehen. Apple müsse nun schleunigst Verträge mit Live-TV-Anbietern abschließen oder einen eigenen Streaming-Dienst aufbauen, meint TheVerge. Zuletzt war auch eine Übernahme von Netflix im Raum gestanden. (red, 15.12.2016)