Auch bei den Fans beliebt: Andreas Ulmer.

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Salzburg – Red Bull Salzburg kann auch in Zukunft auf Andreas Ulmer bauen. Der Rekordspieler des Vereins verlängerte seinen auslaufenden Vertrag am Donnerstag bis 2019. Der 31-jährige Linksverteidiger ist seit Jänner 2009 bei den Bullen tätig, brachte es auf 294 Pflichtspieleinsätze und gewann sechs Meister- und vier Cup-Titel.

"Wir sprechen immer von Ausbildungsverein und jungen Spielern, das Gerüst aber bilden Spieler wie Andi Ulmer", sagte der sportliche Leiter Christoph Freund. Der Routinier sei als Erster beim Training und als Letzter weg. "Von ihm können sich die jungen Spieler eine Scheibe abschneiden, wie der zu 100 Prozent arbeitet und seinen Beruf ausübt. Er ist ein absolutes Vorbild für unsere Jungs und steht für den Verein Red Bull Salzburg."

Lobende Worte kamen auch von Trainer Oscar Garcia: "Ein Verein braucht absolut erfahrene Spieler. Man muss mit diesen sehr selektiv vorgehen, welche man abgibt und welche man behält. Für mich ist Andi Ulmer der perfekte Profi, ein absolutes Vorbild auf und außerhalb des Platzes." Ulmer spielte diese Saison in 27 von 31 Pflichtspielen (ohne ÖFB-Cup) durch. "Für mich ist es der beste Weg, um mich noch weiterzuentwickeln. Und vor allem habe ich auch die Möglichkeit, hier international zu spielen", so Ulmer.

Junge Spieler wie Duje Caleta-Car und Dayot Upamecano könnten den Bullen hingegen bald abhandenkommen. Laut einem Bericht der "Sport-Bild" hat RB Leipzig aufgrund von Verletzungsproblemen in der Abwehr die Fühler ausgestreckt. Upamecano soll auch von anderen europäischen Großklubs gejagt werden.

Abwanderungskandidat Upamecano

"Bei Uros Matic (Sturm-Graz-Spieler, der zum FC Kopenhagen wechselt, Anm.) sieht man, der war sechs Monate da und wurde jetzt verkauft, weil er eine sehr gute Hinrunde gespielt hat und weil auch der Spieler wegwollte. Wir befinden uns nun einmal in einer kleinen Liga, und wenn ein Spieler den nächsten Schritt machen will, dann kann man ihm den nicht verbauen", sagte Freund. Damit werde man sich in Zukunft immer beschäftigen müssen. "Die talentierten jungen Spielern hier sehen am Beispiel von Mane, Keita und Kampl, was möglich ist."

Upamecano hat laut Freund aber noch keinen Wechselwunsch geäußert. "Er fühlt sich bei uns enorm wohl und betont immer, dass es für ihn der richtige Schritt war, obwohl den in Frankreich damals nicht viele verstanden haben." Upamecano kam im Juli 2015 von Valenciennes und arbeitete sich über Liefering ins Bundesligateam, in dem er sich diese Saison bei 21 Pflichtspieleinsätzen in die Auslage spielte.

"Wenn ich sein Vater oder Berater wäre, würde ich ihm einen Rat gehen. Als Trainer bleibt mir nur, ihm weiterzuhelfen, damit er von Tag zu Tag besser wird. Wenn solche Spieler weggehen, ist es auch beispielgebend für andere Spieler, die auf Red Bull Salzburg aufmerksam werden", sagte Garcia. Ihm steht eine laut Freund "ruhige Transferperiode" bevor. "Es kann sein, dass uns der eine oder andere Spieler verlässt. Neuverpflichtungen sind keine geplant, denn die Mannschaft ist von der Qualität und Quantität her sehr gut aufgestellt, um unsere Ziele zu erreichen", erklärte der Sportchef. Vor der letzten Herbstunde fehlen dem Titelverteidiger zwei Punkte auf Spitzenreiter Altach. (APA, 15.12.2016)