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Wladimir Putin und Shinzo Abe sind sich in Wirtschaftsfragen oft einig. Einen Durchbruch beim Konflikt um die Kurilen gab es allerdings nicht.

Foto: AP Photo/Alexander Zemlianichenko

Tokio – Mit der Unterzeichnung zahlreicher Wirtschaftsabkommen haben Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und der russische Staatschef Wladimir Putin am Freitag ihr Gipfeltreffen beendet. Bei dem seit Ende des Zweiten Weltkriegs schwelenden Streit um die Kurilen, eine Inselkette zwischen Pazifik und Ochozkischem Meer, gab es keinen Durchbruch. Ein japanisch-russisches Friedensabkommen liegt dadurch immer noch in weiter Ferne.

Nach russischen Angaben wurden rund 80 Abkommen und Vereinbarungen unterzeichnet. 68 davon betreffen Wirtschaftsprojekte, einige auch auf den umstrittenen Inseln, die von Russland Südkurilen und von Japan nördliche Territorien genannt werden.

Verhinderter Friedensvertrag

Die Kurilen wurden von Russland nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt. Er berief sich dabei auf die Vereinbarungen der Alliierten von Jalta im Februar 1945. Japan beansprucht die Inseln weiterhin, der Streit darüber hat bis heute den Abschluss eines Friedensvertrags zwischen den beiden Staaten verhindert.

"Die Angelegenheit wird nicht gelöst, wenn jeder von uns nur seinen Standpunkt sieht", sagte Abe auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin. "Wir müssen uns um einen Durchbruch bemühen, um die nächste Generation nicht zu enttäuschen." Russland und Japan müssten die Vergangenheit hinter sich lassen und eine Lösung finden, die für beide Seiten ein Gewinn sei. Die angestrebte Wirtschaftskooperation werde die Verhandlungen beschleunigen. Beide Seiten sprachen von einem möglichen "wichtigen Schritt" hin zu einem Friedensvertrag.

Putin sagte, die wirtschaftliche Zusammenarbeit könne dabei helfen, den Boden für engere Beziehungen zu bereiten. Zugleich lud der Abe zu einem Gegenbesuch ein. (APA, 16.12.2016)