Palmyra – Bei Luftangriffen der Anti-IS-Koalition nahe der syrischen Wüstenstadt Palmyra sind diese Woche nach Angaben von Aktivisten mindestens 38 Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Wie die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Samstag mitteilte, wurden die Jihadisten bei Angriffen der US-geführten Koalition auf den nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt Tijas getötet.

Die Angriffe halfen demnach auch den syrischen Regierungstruppen, die westlich der Stadt wieder vorrückten. Die Jihadistenmiliz hatte das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Palmyra erstmals im Mai 2015 eingenommen. Während ihrer Herrschaft zerstörten die IS-Kämpfer dort zahlreiche einzigartige Kulturgüter. Acht Monate nach ihrer Vertreibung hatten die Extremisten die Oasenstadt vor einer Woche zurückerobert.

Die Anti-IS-Koalition hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei Luftangriffen in der Region am Donnerstag vor allem Waffen zerstört worden seien, darunter Flugabwehrsysteme und Panzer, die dem IS bei der Rückeroberung von Palmyra in die Hände gefallen waren. Nach Angaben eines Koalitionsvertreters hatten die syrischen Soldaten bei ihrer Flucht aus Palmyra zahlreiche russische Waffen zurückgelassen, möglicherweise sogar moderne Boden-Luft-Raketen zum Abschuss von Flugzeugen.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. (APA, AFP, 18.12.2016)