Wien – Die Zahl 2 stehe für die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, begründete eine Jury des Vereins "Numeris", der das Verständnis und die Wertschätzung von Zahlen fördern will, die Wahl der diesjährigen Zahl des Jahres. Ausgewählt wurde sie aus Vorschlägen aus der Bevölkerung.

"Das Jahr 2016 war von politischen Entscheidungen geprägt, in deren Zusammenhang sich die Bevölkerung in zwei Lager teilte", so die Jury, bestehend aus Moderator und Ex-Skirennläufer Armin Assinger, "Standard"-Wissenschaftsjournalist Peter Illetschko, Schach-Großmeister Markus Ragger, Biochemikerin Renee Schroeder und Quantenphysiker Anton Zeilinger. Als Beispiele wurden die Bundespräsidenten-Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer, der US-Wahlkampf zwischen Donald Trump und Hillary Clinton sowie das Brexit-Votum der Briten genannt.

"Stets ging es bei diesen Entscheidungen um die Wahl zwischen zwei Alternativen, die sehr gegensätzliche Standpunkte vertraten. Diese politischen Konfrontationen wurden nicht zuletzt durch die sozialen Medien weiter angefeuert und emotionalisiert. Als Folge wurde die Gesellschaft in zwei Lager geteilt, welche sich misstrauisch gegenüberstanden", hieß es weiter: "Die Zahl '2' steht so für Polarisierung und Vereinfachung: Entweder-oder, Ja oder Nein, Dafür oder Dagegen."

Knapp hinter der Zahl 2 landeten 1 (Zahl der Medaillen Österreichs bei den Olympischen Sommerspielen und Punkte bei der Fußball-EM) sowie die 37.500 ("Asyl-Obergrenze"). Mit der Wahl einer Zahl des Jahres will der Verein Numeris nach eigenen Angaben "die Rolle von Zahlen bei der Informationsübermittlung aufzeigen, die Verbindung von Zahlen, Emotionen und Erlebnissen verdeutlichen und die Sensibilität der Menschen für Zahlen stärken". (APA, 19. 12. 2016)