Monterey – Forschern ist es erstmals gelungen, den rätselhaften Tiefseefisch Hydrolagus trolli vor Kalifornien und Hawaii zu filmen. Die Spezies zählt zu den Seekatzen (Chimaeriformes), auch als Chimären, Seeratten oder Geisterhaie bekannt. Den Meeresbiologen vom Monterey Bay Aquarium Research Center gelangen die Aufnahmen mithilfe eines Unterwasserroboters in einer Tiefe von 2.000 Metern.

Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)

Die Seekatzen sind wie Haie und Rochen Knorpelfische, unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten deutlich von ihren Verwandten: So ist etwa ihre Schädelanatomie unter Fischen einzigartig und ihre Zähne sind zu Zahnplatten zusammengewachsen, von denen sich je zwei Paar im Ober- und Unterkiefer befinden (die optische Assoziation zu Nagezähnen brachte den Fischen auch den Beinamen Seeratten ein).

Späte Gewissheit

Männliche Seekatzen besitzen außerdem zusätzlich zu ihren Klaspern genannten Begattungsorganen ausklappbare Tentacula, eines davon mitten auf der Stirn. Forscher vermuten, dass es sich dabei um ein Reizorgan für die Paarung handelt.

Die Aufnahmen des Teams um Lonny Lundsten entstanden schon im Jahr 2009 – doch erst kürzlich konnte im Fachblatt "Marine Biodiversity Records" bestätigt werden, dass es sich dabei tatsächlich um Hydrolagus trolli handelt. Bislang war die Spezies, die noch wenig erforscht ist, nur aus dem südlichen Pazifik bekannt und konnte noch nie in ihrem natürlichen Lebensraum gefilmt werden. (red, 19. 12. 2016)