Gepanzerte Waffenschränke wie dieser stehen in immer mehr österreichischen Heimen.

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Wien – Mit der ansteigenden Anzahl von Waffenbesitzern in Österreich steigt auch das Geschäft mit Waffenschränken. Diese sind in Österreich Pflicht. Sobald man im Besitz einer Waffe ist, muss auch ein versperrbarer Waffenschrank her, zu dem – so jedenfalls die Vorschrift – nur der Besitzer der Waffe Zugang hat.

Auch ist keine "Doppelnutzung" im Haushalt erlaubt. So darf beispielsweise in einem Tresor, in dem der Schmuck der Hausfrau aufbewahrt wird, nicht auch noch die Waffe des Gatten deponiert werden – wenn beide Zugang zu dem Safe haben und die Gattin keinen Jagd- oder Waffenschein. Dann muss ein Safe für die Wertsachen her – und ein versperrbarer Schrank für die Waffe. Überprüft wird die Einhaltung dieser Vorschrift von der österreichischen Polizei, die immer wieder unangemeldet bei Waffenbesitzern vorbeischaut.

Nach den Zahlen von Kreutzer Fischer & Partner Consulting, die regelmäßig den Branchenradar herausgeben, hat der Verkauf von Waffenschränken in den letzten Jahren recht ordentlich zugelegt. Heuer wird der Absatz wertmäßig um nahezu 15 Prozent zulegen, nach gut zehn Prozent im Jahr 2015. "Vermutlich werden im heurigen Jahr 1.300 Waffenschränke verkauft", erläutert Andreas Kreutzer.

Stark variierende Preise

Hergestellt werden solche Waffenschränke – deren Inhalt über Zahlencodes oder mittels Schloss vor Unbefugten geschützt wird – von den Produzenten von Safes und Tresoren. Die Kosten für einen solchen Schrank variieren naturgemäß stark; im Internet oder in Baumärkten sind Exemplare schon ab 350 Euro zu erhalten. Bessere Ausfertigungen kosten etwa 700 Euro, bei Schränken für Langwaffen noch mehr.

In diesem Hochpreissegment ist der österreichische Hersteller von Safes und Tresoren, Wertheim, hierzulande Platzhirsch. Weitere große Anbieter sind die deutschen Produzenten Rottner und Burg-Wächter.

Der österreichische Branchenumsatz mit Safes und Ähnlichem stagniert jedoch. Laut Andreas Kreutzer wurden zuletzt 8260 Wand- und Möbeltresore, Wertschutzschränke und Waffenschränke verkauft. Das Branchenplus belief sich auf lediglich 1,6 Prozent gegenüber 2015. Der Herstellerumsatz erreicht heuer 9,9 Millionen Euro, nach 9,4 Millionen im Jahr 2015. (Johanna Ruzicka, 20.12.2016)