Athen – Die schwere Finanzkrise hat weitere Auswirkungen auf die griechische Presse: Am Dienstag ist "Ta Nea", die Zeitung der politischen Mitte vom traditionsreichen Lambrakis-Verlag, erstmals seit 1922 nicht erschienen. "Die Zeitung ist nicht gekommen", sagten übereinstimmend mehrere Zeitungsverkäufer im Zentrum Athens am Dienstag.

Wie die Gewerkschaft der Arbeitnehmer des Verlags mitteilte, seien die Angestellten seit Monaten nicht bezahlt worden und hätten beschlossen, ihre Arbeit solange einzustellen, bis sie zumindest einen Teil ihrer Gehälter erhielten. Viele seien seit August nicht mehr bezahlt worden. Auch die zur Verlagsgruppe gehörige Sonntagszeitung "To Vima" und der Radiosender "Vima 99,5 FM" stellten den Betrieb ein. Der Hörfunkkanal spielte nur Musik und brachte Streikankündigungen.

Die schwere Finanzkrise hat in den vergangenen Jahren zur Schließung mehrerer griechischer Zeitungen geführt. Darunter waren die linksliberale "Eleftherotypia" und die konservative "Apogevmatini". "Ta Nea" verkaufte noch vor 20 Jahren mehr als 400.000 Blätter täglich. Zuletzt wurden im Durchschnitt täglich nur noch etwa 13.000 Stück abgesetzt. (APA, 20.12.2016)