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Bayern-Trainer Carlo Ancelotti kann am Mittwoch auf seinen Flügelzangler Arjen Robben zurückgreifen und weiß: Das Match mit Leipzig ist wichtig, aber nicht entscheidend.

Foto: reuters/dalder

München – Einmal muss Fußball-Deutschland noch schlafen, dann ist es soweit: Bayern München und RB Leipzig treffen einander in der 16. und letzten Bundesliga-Runde des Jahres zum elektrisierenden Duell zwischen Platzhirsch und Emporkömmling (Mittwoch (20.00 Uhr, Sky und live auf derStandard.at).

Aus Leipzig, punktegleicher Zweiter hinter den Bayern, kamen im Vorfeld durchweg moderate Töne. Der, man kann es nicht oft genug wiederholen, Aufsteiger sieht sich in der Rolle des Außenseiters. "Für uns ist das ein Bonusspiel", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick. Klein macht sich das Sensationsteam deshalb aber noch lange nicht. "Wir wollen, dass der FC Bayern gegen uns etwas tun muss", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.

In seinem Team mitten drin statt nur dabei: die österreichischen Teamspieler Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer. Es wird erneut auf seine Stärken vertrauen, "auf hohe Laufbereitschaft, Aggressivität und Leidenschaft", wie Rangnick sagte. "Wir wollen in München unser Spiel auf den Platz bringen."

"Es war bisher eine sensationelle Saison für uns", betonte Hasenhüttl. Der 49-jährige Steirer übernahm im Sommer den Trainerposten von Rangnick. Dieser hatte bis dahin als Trainer und Sportdirektor fungiert. Zusammen bilden sie seit ein paar Monaten ein perfektes Duo. "Der Trainer ist der entscheidende Faktor", streute Rangnick Rosen. Vor eigenem Publikum sind die Leipziger noch ungeschlagen, erst einmal haben sie verloren.

Ancelotti: "Keine Revolution"

Die Bayern (Kadermarktwert: 582,25 Millionen) zeigen vor ihrem derzeit schärfsten Konkurrenten (Kadermarktwert: 81,78 Millionen) durchaus Respekt. Trainer Carlo Ancelotti bezeichnete Leipzig als "einen Herausforderer", der mit seiner Intensität, mit seinem Teamgeist überzeuge." Gleichzeitig bleibt der Italiener gelassen. Die Begegnung sei trotz der Bedeutung "nicht entscheidend. Aber wir wollen morgen gewinnen, klar." Dabei mithelfen können im Gegensatz zu Abwehrchef Jerome Boateng (nach Operation sechs Wochen out) die wieder fitten Arjen Robben und Kapitän Philipp Lahm.

Erwartet wird, dass Ancelotti gegen die schnellen, konterstarken Leipziger im offensiven 4-2-3-1-System mit Robert Lewandowski, Müller, Robben und Franck Ribery versuchen wird. "Der Schlüssel ist die Balance zwischen Offensive und Defensive", sagte der 57-Jährige. "Es gibt keine Revolution in der Aufstellung." Sein erstes Halbjahr beim FC Bayern bezeichnete er als "zufriedenstellend. Die Ergebnisse waren okay. Bis jetzt haben wir es ganz gut gemacht, aber wir müssen und werden uns steigern." In der Allianz Arena ist sein Team seit 13 Spielen ungeschlagen.

Leipzig-Geldgeber Dietrich Mateschitz wird dort wohl ebenfalls anwesend sein. Letzte Woche war er beim 2:0 gegen Hertha BSC erstmals in dieser Saison im Stadion – und sah bei seinem vierten Besuch in Leipzig den vierten Sieg. Dass er sich für Mittwoch angekündigt hat, könnte Bayern-Präsident Uli Hoeneß gut passen. Der will die Gespräche mit Mateschitz über den Bau einer Arena in München wieder beleben. Dort sollen Bayerns Basketballer und das Eishockey-Team von Red Bull München spielen. (sid, apa, red, 21.12. 2016)

Mögliche Aufstellungen:

München: Neuer – Lahm (Kimmich), Martínez, Hummels, Alaba – Thiago, Alonso – Costa (Robben), Müller, Ribéry – Lewandowski. – Trainer: Ancelotti

Leipzig: Gulacsi – Schmitz, Ilsanker, Orban, Bernardo – Kaiser, Demme – Sabitzer, Forsberg – Werner, Poulsen. – Trainer: Hasenhüttl

Schiedsrichter: Felix Zwayer

Übrige Mittwoch-Spiele:

Hertha BSC – Darmstadt 98
1. FC Köln – Bayer Leverkusen
FC Ingolstadt – SC Freiburg
1899 Hoffenheim – Werder Bremen