Berlin – Zur Berichterstattung über den Anschlag am Montag in Berlin sind beim Deutschen Presserat bereits 14 Beschwerden eingegangen. Bemängelt werde darin insbesondere die unverpixelte Darstellung des getöteten polnischen Lkw-Fahrers auf Pressefotos sowie die Darstellung verletzter und getöteter Opfer in einem Video, das live vom Tatort gestreamt wurde, sagte Presserats-Sprecherin Edda Eick.

Die Zahl der Beschwerden sei aber etwa im Vergleich mit der nach dem Amoklauf in München im Juli nicht außergewöhnlich hoch, fügte Eick hinzu. Die Kritik an den Medien bezieht sich dabei zum einen auf Verstöße gegen Ziffer 11 im Pressekodex zur "unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid" sowie auf Verstöße gegen Ziffer 8 zum Schutz der Persönlichkeit, etwa von Gewaltopfern wie in diesem Fall. Die Beschwerdeausschüsse des Presserats tagen erst im März 2017 wieder. Dann soll auch über diese Beschwerden entschieden werden. (APA, 21.12.2016)