Mit Feuerwerkskörpern verletzen sich in Österreich jährlich 300 Personen schwer. 97 Prozent davon sind Männer.

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Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) sorgt vor und zwar zu Recht. Denn alle Jahre wieder kommt es zu Silvester zu zahlreichen Unfällen durch den unsachgemäßen Gebrauch von pyrotechnischen Produkten.

Der Umgang mit Feuerwerksraketen und Knallkörper ist nicht ungefährlich warnte das KFV nun in einer Aussendung vor der Gefahr und gab Sicherheitstipps.

"Jedes Jahr verletzen sich in Österreich etwa 300 Personen so schwer, dass sie nach einem Unfall nochmals zur Nachbehandlung ins Krankenhaus müssen. Etwa 90 Prozent dieser Unfälle ereignen sich in den Stunden rund um Silvester", erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV.

Besonders häufig verletzen sich beim Hantieren mit pyrotechnischen Produkten junge Menschen, vor allem junge Männer. 40 Prozent aller Verletzten sind zwischen 15 und 24 Jahren, 21 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Fast alle (97 Prozent) Verletzten sind männlich. Tödlich verunglückt sind im Zeitraum 2011 bis 2015 vier Personen, alle Todesopfer waren Männer. "Gerade Kindern und Jugendlichen fehlt einerseits oft das Wissen über den richtigen Umgang mit pyrotechnischen Produkten und andererseits das Gefahrenbewusstsein", sagte Thann.

Verbrennungen und Verbrühungen

Der Großteil der Verletzungen durch Pyrotechnik sind offene Wunden, Verbrennungen oder Verbrühungen. Drei Viertel aller Verletzungen betreffen Hände und Finger. Die meisten Unfälle entstehen durch vorzeitiges bzw. verzögertes "Losgehen" von Knallkörpern und Raketen.

Laut dem KFV sind die fünf schlimmsten Fehler im Umgang mit pyrotechnischen Produkten:

  • Der Kauf und die Verwendung nicht zugelassener Produkte,
  • zu geringe Sicherheitsabstände zu anderen Personen und Objekten,
  • ungeeignete Abschussvorrichtungen,
  • zu nahe Zündung am Körper und
  • ein zweiter Zündversuch von pyrotechnischen Versagern, sogenannten Blindgängern.

Als Tipps für ein sicheres Raketenzünden zu Silvester nennt das KFV:

  • Feuerwerksartikel nur im Fachhandel kaufen,
  • dabei auf das Vorhandensein einer deutschsprachigen Gebrauchsanweisung sowie der vorgeschriebenen Kennzeichnung achten,
  • Raketen kühl und trocken lagern,
  • immer die Gebrauchsanweisung befolgen und
  • einen Kübel Wasser oder einen Feuerlöscher bereit halten.

Zuschauern rät das KFV, dass Geschehen nur aus größerer Entfernung zu verfolgen, sich nicht in Schussrichtung der Raketen aufzuhalten und brennbare Materialen in unmittelbarer Nähe des Hauses in der Silvesternacht wegzuräumen. (APA, 21.12.2016)