Tel Aviv – Der wegen Vergewaltigung verurteilte israelische Ex-Präsident Moshe Katzav ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Der 71-Jährige verließ am Mittwoch in Begleitung seiner Familie das Gefängnis, wie israelische Medien berichteten.

Katzav hat über zwei Drittel seiner siebenjährigen Haftstrafe abgesessen. Er war wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung ehemaliger Mitarbeiterinnen verurteilt worden. Seine Haftstrafe trat er 2011 an.

Israels Staatsanwaltschaft hatte zuvor mitgeteilt, dass sie nicht gegen eine entsprechende Entscheidung des Bewährungsausschusses vorgehen werde. Die Zeitung "Yediot Ahronoth" hatte berichtet, dass die Staatsanwaltschaft gegen eine vorzeitige Entlassung gewesen sei, weil Katzav seine Schuld nicht eingestanden habe. Der religiöse Mann hat nie gestanden und sich stets als Opfer einer Hexenjagd dargestellt. Frauenorganisationen und weibliche Abgeordnete hatten gegen eine vorzeitige Haftentlassung Katzavs gekämpft.

Katzav soll laut der Nachrichtenseite "Ynet" als Teil seiner Rehabilitationsmaßnahmen täglich Torah-Unterricht absolvieren sowie jede Woche mit einem psychosozialen Therapeuten arbeiten.

Der im iranischen Yazd geborene und später nach Israel eingewanderte Katzav war von 2000 bis 2007 Staatspräsident. (APA, 21.12.2016)