Berlin – Beamte des deutschen Bundeskriminalamts haben im Auftrag der Bundesanwaltschaft in Niedersachsen ein mutmaßliches Mitglied der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen. Wie die Karlsruher Behörde am Mittwoch mitteilte, wurde am Vortag zudem die Wohnung des 24-jährigen Marokkaners durchsucht. Er sei dringend verdächtig, in den Jahren 2014 und 2015 als IS-Mitglied agiert zu haben.

Gegen den Beschuldigten lag den Angaben zufolge ein Haftbefehl des Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshof vor. Er wurde demnach am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnete und den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.

Ihm werde vorgeworfen, der Gruppe um das IS-Führungsmitglied Abdelhamid Abaaoud, einen der mutmaßlichen Planer und Attentäter der Anschläge von Paris am 13. November vergangenen Jahres, anzugehören. Demnach oblag ihm "die Sicherung von konspirativen Wohnungen in der Türkei und in Griechenland, die zur Anschlagsvorbereitung dienten".

Der Beschuldigte sei zudem "in die von Abaaoud angeleiteten Planungen und Vorbereitungen des konkreten Anschlags am 15. Jänner 2015 in Verviers in Belgien eingeweiht" gewesen. Auch nach seiner Einreise nach Deutschland im Mai 2015 habe er in Kontakt zu der Gruppe um Abaaoud gestanden und sich für weitere Anweisungen bereit gehalten. (APA, 21.12.2016)