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Manchester – Uneigennützige Handlungen (also solche, die anderen einen Vorteil verschaffen, während man selbst leer ausgeht) waren bis vor wenigen Jahren dem Menschen vorbehalten – bis neue Studien anzudeuten schienen, dass auch Schimpansen zu echtem altruistischen Verhalten fähig sind. Dem widerspricht nun eine aktuelle Untersuchung in "Nature Communications": Laut einem Team um Keith Jensen von der University of Manchester zeigten sich die tierischen Teilnehmer eines Experiments insgesamt wenig motiviert, ihren Artgenossen Gutes zu tun.

Vor allem wenn sich die Versuchsrunden mehrmals wiederholten, verloren die Menschenaffen schnell das Interesse daran, den anderen Affen Leckerbissen zukommen zu lassen, während sie selbst nicht davon profitierten. Die Forscher schließen daraus, dass bei bisherigen Studien Interesse an einer neuen Situation die Hauptmotivation für die vermeintlich selbstlosen Handlungen war. Dies sei als Altruismus missinterpretiert worden, vermutet Jensen. (tberg)

Abstract
Nature Communications: "The nature of prosociality in chimpanzees."

(22.12.2016)