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Gibt es irgendwo in Europa einen Terroranschlag, dauert es nicht lange, bis die Identitäre Bewegung die Wut und Trauer darüber missbrauchen will, um ihre rechtsextreme Botschaft unter die Leute zu bringen. So war es auch nach dem Anschlag in Berlin: Eine Gruppe von rund dreißig Rechtsextremen versammelte sich, um die Parteizentrale der CDU zu "besetzen" – diese war allerdings ohnehin verlassen.

Spott und Häme

Jetzt hagelt es im Netz unter dem Hashtag #ibsterblockade Spott für die Aktion. "Statt den Kontinent zu schützen, backen sie erstmal kleine Brötchen und 'blockieren' lieber die CDU-Parteizentrale. Rein oder raus wollte offenbar niemand", schreibt etwa die "Zeit" im Blog Störungsmelder über die Aktion. Gestartet hat den Hashtag der Journalist Danijel Majic von der "Frankfurter Rundschau". Er sagt zu Zeit.de: "Autoritäre Charaktere vertragen es nicht, wenn man sie nicht ernst nimmt."

Rechtsextreme reagieren trotzig

Der Hashtag schaffte es zeitweise sogar in die Top-5-Schlagwörter im deutschsprachigen Twitter-Universum. Die Rechtsextremen reagierten trotzig auf die Aktion. Patrick Lenart, Leiter der Identitären Bewegung in Österreich, schrieb auf Twitter etwa, dass das "Establishment" folgendermaßen vorgehe: "1. Totschweigen, 2. Dämonisieren, 3. Lächerlich machen, 4. Verlieren". Dass sich tausende Nutzer über die Aktion lustig machen, interpretiert Lenart offenbar als Erfolg: "#ibsterblockade zeigt: es dauert nicht mehr lange." (red, 23.12.2016)